Demnächst in Nürnberg: "Sugar - Manche mögen's heiß"

21.10.2016, 17:30 Uhr
Demnächst in Nürnberg:

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Im Film wurde Band-Sängerin Sugar Kane von Marilyn Monroe verkörpert. In Nürnberg ist Sophie Berner als Sugar im Einsatz. Korrekt heißt die Produktion denn auch „Sugar — Manche mögen’s heiß“. Dabei verlässt man sich am Staatstheater auf ein erfolgreiches Team. Der Österreicher Thomas Enzinger und sein Ausstatter Toto haben mit „My Fair Lady“, „Im weißen Rössl“ und zuletzt „Kiss me, Kate“ gezeigt, dass sie sich auf perfekt gearbeitete Choreografien und ironisches Pointen-Feeling verstehen.

Ausbildung in München

Dazu passt die erfahrene Sophie Berner perfekt. Die gebürtige Münchnerin, die in Regensburg aufgewachsen ist und an der renommierten Bayerischen Theaterakademie ausgebildet wurde, ist dem Publikum schon als überkandidelte Lina Lamont in „Singin’ in the Rain“ und ziemlich widerspenstige Katharina in „Kiss me, Kate“ ein Begriff. Nun ist sie also Leadsängerin einer Girl Band, die zum Zufluchtspunkt für die beiden arbeitslosen Musiker Joe und Jerry wird, die vor zwei rivalisierenden Gangsterbanden flüchten und sich als „Josephine“ und „Daphne“ in Sugars Damen-Jazzband einschleusen.

Im Film war das seinerzeit eine Aufgabe für das Komiker-Duo Tony Curtis und Jack Lemmon. In der Nürnberger Eigenproduktion werden sich Andreas Köhler und Oliver Severin in die Damen-Kostüme werfen. „Aber die Travestie soll bei uns gar nicht so im Mittelpunkt stehen“, verrät Sophie Berner.

Sie selbst hat schon einen beeindruckenden Karriereweg hinter sich: Mehr als 700 Mal stellte sie die Sally Bowles in „Cabaret“ dar, ist in Berlin genauso wie im heimischen München im Einsatz, gastiert in Basel, Gießen oder eben in Franken. In vier bis fünf Produktionen gleichzeitig unterwegs zu sein, ist das nicht ein ziemlicher Spagat? „Nun, wenn man nicht gerade in einem Stage-Musical engagiert ist, wo man ein Jahr lang en suite spielt, dann muss man sich mit dem Repertoiresystem im deutschsprachigen Theaterraum einfach arrangieren“, schildert Berner ganz nüchtern. Wichtig sei, dass zwischen den Aufführungen nicht zu viel Zeit vergehe, damit das Ganze frisch bleibe. Und zuweilen ist sie auch ganz dankbar für eine Zweitbesetzung. In den angesetzten 26 Aufführungen in Nürnberg wird sie sich zweimal vertreten lassen müssen.

Dabei ist Musicaldarstellerin wirklich ein Knochenjob: Denn neben den stimmlichen Voraussetzungen braucht es hohes schauspielerisches Vermögen und man muss tanzen können. Erst das Miteinander aller drei Komponenten macht den Könner aus.

Wichtig findet Berner, dass auch das Publikum um seine entscheidende Rolle weiß: „Von den Zuschauern kann sehr viel Energie herüberkommen, wenn es mitgeht und sich von unserem Spiel gefangennehmen lässt.“ Nach ihren bisherigen Einsätzen in Nürnberg hat sie da durchwegs gute Erfahrungen gemacht: „Wir haben ein tolles Publikum erlebt.“

Natürlich herrscht in einem 1000-Plätze-Saal wie dem Opernhaus eine andere Atmosphäre als wenn sie im Tipi oder der „Bar jeder Vernunft“ in Berlin mit ihren Tischbestuhlungen auftritt: „Beides, das ganz nah Dran-Sein und auch die Distanz haben ihre Reize“, findet Berner. Im Berliner Metropoltheater fand im März 1989 übrigens die deutsche Erstaufführung von „Sugar“ statt.

Und wie schwer ist es, in eine Rolle zu steigen, die so prägend von Marilyn Monroe geformt wurde? „Wir versuchen, uns davon ganz frei zu machen, und wollen deshalb gar keine Monroe-Kopie bieten“, erklärt die Darstellerin. Die musikalische Leitung liegt bei GMD-Assistent Volker Hiemeyer.

Eine Einführungssoiree mit Probenbesuch findet am 25. Oktober ab 18 Uhr statt. Karten: Tel. 0 18 05 / 23 16 00.

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