Der leise Soul der Andreya Triana

27.1.2011, 00:00 Uhr
Der leise Soul der Andreya Triana

© Björn Bischoff

Die letzten leisen Klänge verflüchtigen sich. Die angenehme Spannung verfliegt. Genau in diesem Moment, in dem der Song "Draw the stars" noch in der Luft nachschwillt und die Stille nicht ganz die Atmosphäre geschluckt hat, zeigt sich ein Lächeln auf dem Gesicht von Andreya Triana. Die ersten Töne hatten sofort die gesamte Aufmerksamkeit des Publikums auf sich gezogen.

Die gleiche Leichtigkeit, die Trianas Platte so faszinierend macht, hat sich im Raum verteilt. Sanft und unmerklich geben die Drums den Rhythmus an, während der Bass seinen Groove zerlaufen lässt. Die wenigen elektronischen Momente besorgt Triana selbst, indem sie die Knöpfe an einer kleinen Box bedient. Ein filigraner Soul spinnt sich da seinen Weg. In nur wenigen Augenblicken wie in "Something in the silence" darf die Gitarre mehr Dynamik auffahren.

Dabei ist es immer wieder die beeindruckende Stimme von Andreya Triana, die sich säuselnd um den Rhythmus schmiegt. "Darker than blue" lässt die Saiten stille Melodien flüstern, während Textzeilen langsam auf den Boden gleiten. Einige Zuschauer haben sich gesetzt, andere wiegen ihren Kopf zu den Takten. Doch alle sind gebannt von der Intensität des Konzerts.

Konzentration und Hingabe

Neben den Nummern von ihrem Debüt flicht Triana immer wieder verschiedene Cover-Songs in ihr Set ein. Klassiker des Souls wie Donny Hathaway und Bill Withers stehen dann neben Björk. Triana verbiegt die Originale nicht, sondern nimmt sie einfach in ihren Sound auf, lässt sie ohne Probleme fließen. Spielfreudig nimmt sich die Band der verschiedenen Melodien an. Alles fügt sich genau in das Klangbild. Mit großer Konzentration und Hingabe sind alle Musiker in den Sound vertieft.

Das erste Set fliegt nur so dahin und ist schnell beendet, doch Triana und Band sind sofort wieder da. Sie lacht und sagt, dass der nächste Song sicher dem ein oder anderem bekannt sei. Wieder ein Cover. Chaka Khans "Ain't Nobody" haucht sie mit ihrer Stimme eine unglaubliche Spannung ein und sofort tanzt das Publikum. Triana steigt von der Bühne, die Menschen singen und klatschen mit.

Der leise Soul der Andreya Triana

© Björn Bischoff

Doch auch diese Nummer übertrumpft Triana noch einmal selbst. Die Band ist längst backstage, da kommt sie noch einmal nach vorne und singt "Sweet dreams", befreit den Song von jeglichem Kitsch und schickt ihre Stimme per Loop und Echo-Effekt als Rhythmus in den Hintergrund. Nach etwas mehr als einer Stunde fällt das Licht wieder in den Saal ein. Triana verschwindet dann kurz, um gleich darauf am Ausgang LP's und Poster zu signieren. Dabei lächelt sie.

 

Hier gibt es den Track "Far Closer" in einer Live-Version zu hören.

Hier geht es zur Homepage von Andreya Triana