"Der Pakt" im Check: So war der letzte Stellbrink-Fall

27.1.2019, 21:45 Uhr

© pr_by SR/Manuela Meyer

Um was geht’s? Stellbrink wird an die Akademie für Pflegekräfte beordert, wo eine Frau nach einer Party erdrosselt aufgefunden worden ist. Als möglichen Täter macht der Kommissar einen adretten Assistenzarzt aus, der sich auf jener Fete mit dem Opfer für alle Beteiligten deutlich sicht- und hörbar vergnügte. Darüber hinaus gerät Kamal, ein hier geduldeter und offenbar als Informant für die Ausländerbehörde tätiger Flüchtling, ebenfalls ins Visier des Beamten.

Was passiert sonst so? Polizistin Mia Emmrich ist nun als Kommissarin an Stellbrinks Seite und begleitet ihn bei Terminen außer Haus. Dabei darf sie vornehmlich den Bleistift schwingen und Notizen auf Zettel kritzeln. Stellbrink sieht sich derweil heftigen Annäherungsversuchen einer Zeugin ausgesetzt. Ihren Fängen kann der Fahnder nur mit größter Mühe entgehen.

Die Geschichte dahinter: Regisseur Zoran Spirandelli bettet Schicksale hier illegal lebender beziehungsweise lediglich für einen gewissen Zeitraum geduldeter Flüchtlinge in seinen Krimi ein. Subtil weist er darauf hin, dass eine Abschiebepolitik, die nicht jeden einzelnen Fall gesondert betrachtet, die falsche ist. Trotz des sehr emotionalen Finales ist "Der Pakt" aber kein klassischer Problem-"Tatort".

Lektion des Films: Nicht jeder Halbgott in Weiß ist ein Halbgott in Weiß.

Was lernen wir außerdem? Im Saarland wird geschwenkt, nicht gegrillt. Und zwar auf dem heiligen Dreibein. Schon kleine Kinder bekommen das Schwenken beigebracht. So auch der Filius von Dr. Hesse, dem Leiter der Ausländerbehörde.

 

Requisit des Films: Ein T-Shirt mit der Aufschrift "Liebe kennt keine Liga", das in der Bleibe des Hausmeisters des Schwesternheims an der Wand hängt. Fränkische Fußball-Fans dürften sich verstanden fühlen.

Frage des Films: Konzert oder Kantate? Das möchte Karin Hesse von ihrem in der Küche Pfannkuchen bratenden Ehemann wissen, als sie vor der Stereoanlage stehend nach der Musik fürs gemeinsame Frühstück sucht.

Fazit: Das Erste bereitet Devid Striesow einen würdigen "Tatort"-Abgang. Er löst einen logischen Wegen folgenden Fall, der eine typische "60-Minuten-Wendung" beinhaltet. Das Publikum bekommt einen klassischen und sehr nüchtern inszenierten Ermittler-Krimi aufgetischt. Die einen mögen diesen klaren, unaufgeregten Stil. Die anderen finden das eher zäh. Dafür gibt es eine Drei mit einem kleinen Minus.

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