Der Werdegang von Kahchun Wong

20.1.2017, 19:49 Uhr

Kahchun Wong wurde 1986 in Singapur geboren und kam schon mit sieben Jahren zur klassischen Musik. Sein Hochschulstudium absolvierte er am Yong Siew Toh Musikkonservatorium der nationalen Universität von Singapur.

Danach studierte er an der Berliner Hanns-Eisler-Musikhochschule bei Christian Ehwald und Hans-Dieter Baum – einer Institution, die in den letzten Jahren einige von Beginn an erfolgreiche Dirigenten hervorgebracht hat.

Rasch wurde Wongs dirigentisches Potenzial erkannt. Zu seinen Förderern zählte Kurt Masur, der ihn zu fünf Meisterklassen beim Leipziger Gewandhausorchester einlud. Weitere Förderer sind Gustavo Dudamel, Esa-Pekka Salonen, Valery Gergiev und Yannick Nézet-Séguin.

2013 gewann Wong den Dirigierwettbewerb Jeunesses Musicales in Bukarest. Seinen internationalen Durchbruch feierte Wong letzten Mai in Bamberg, als er beim zum fünften Mal ausgetragenen Gustav-Mahler-Dirigierwettbewerb den mit 20 000 Euro dotierten ersten Preis gewann. Und zwar ziemlich souverän, wie die Süddeutsche Zeitung damals schrieb: „Wong begeistert alle. Er ist ein Musikverführer, einer der Dirigenten, für den Musiker alles tun. Er kann präzise und schön schlagen, hat ein fabelhaftes Verständnis für Dynamik.“

Das Besondere am Bamberger Wettbewerb ist, dass seine Gewinner meist eine steile Karriere starten – wobei das leuchtende Beispiel Gustavo Dudamels, der den ersten Wettbewerb 2004 gewann und heute zu den Weltstars am Dirigierpult zählt, seitdem nicht mehr erreicht wurde.

Nach dem Wettbewerbssieg begannen ereignisreiche Monate für Wong: Das renommierte Online-Magazin „Musical America“ wählte ihn zum „New Artist of the month“ und kam zu dem Schluss: „A talent ready for international exposure“.

Im Juni folgte sein gefeiertes China-Debüt, als Wong kurzfristig für den indisponierten spanischen Dirigenten Jesús López-Cobos einsprang und Konzerte mit dem China Philharmonic Orchestra in Beijing, dem Shanghau Symphony Orchestra und dem Guangzhou Symphony Orchestra übernahm.

Im Dezember 2016 debütierte er beim Los Angeles Philharmonic, das ihn für das Fellowship-Programm von Orchesterchef Gustavo Dudamel ausgewählt hat.

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