"Die Bühne" zeigt "Carmen"

10.2.2011, 18:57 Uhr

Dabei wird auch das Nürnberger Publikum miteinbezogen. Die Sänger interpretieren bekannte Arien und Duette von Mozart, Puccini, Verdi und Offenbach. Auch „Ich lade gern mir Gäste ein“ aus der Operette „Die Fledermaus" ist in der musikalischen Melange enthalten.

Nach dieser Art Probenszenario beginnt die Schauspieloper „Carmen“. „Die ,Carmen‘-Thematik fasziniert mich. Deshalb habe ich diese Oper bereits fünfmal inszeniert. Diesmal steht das Dreiecksverhältnis zwischen Carmen, Don José und Micaëla im Fokus“, erklärt „Bühne“–Leiter Hoffmann.

Seine Version der Oper von Georges Bizet beginnt mit einer Rückblende. Don José (Wolfgang Häntsch) hat Carmen bereits erstochen. In seiner Zelle durchlebt er noch einmal die Vergangenheit, und es kommt zur Konfrontation mit einem Gefängnispater (Hannes Seebauer). Als der Delinquent alles gebeichtet hat, verfällt er dem Wahnsinn.

„Die neue Inszenierung rückt zusätzlich eine Rolle in den Vordergrund“, sagt Hoffmann, „nämlich die der Micaëla.“ Hoffmann zeichnet die Bäuerin als aufopfernd liebende Frau, die um Don José kämpft und ihm sogar seine Bluttat verzeiht. Er habe mit ihr seit jeher gefühlt, so der „Bühne“-Chef: „Aber bisher ließ ich Micaëla im Stich.“

Besonders stolz ist Hoffmann auf seinen Coup, bei den Bravour-Arien und der Schauspieloper „Carmen“ fünf ehemals in Nürnberg tätige Schauspieler und Sänger zusammen auf die Bühne zu bringen. Neben Häntsch und Seebauer sind dies der Tenor Ricardo Tamura und zwei ehemalige Mitglieder des Nürnberger Opernensembles: die Mezzosopranistin Marina Prudenskaja und die Sopranistin Anne Lünenbürger. Für die große Keilerei und Liebelei bei den Schmugglern engagierte Hoffmann mit Ann-Marie Jarvis extra eine Choreografin. Die musikalische Leitung hat Christian Reuter inne, der in Ermangelung eines Orchesters die Sänger am Flügel begleitet.

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