"Die Unfassbaren 2", oder: Der übliche Action-Hokuspokus

25.8.2016, 19:30 Uhr

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Sind sie moderne Robin Hoods oder doch nur eine Bande begnadeter Krimineller? Die Frage hängt auch über "Die Unfassbaren 2", ohne dass die Antwort irgendwen interessieren würde. Ein Jahr ist es her, dass "die vier Reiter" in Las Vegas den kriminellen Versicherungsunternehmer Arthur Tressler finanziell ausgezogen und die Beute unter dessen Betrugsopfern verteilt haben.

Doch Tressler sinnt auf Rache – und stellt den Reitern eine Falle. Plötzlich sind die größten Illusionisten der Welt Statisten in einem fremden Zaubertrick. Auch der im Gefängnis sitzende Zauberkünstler Thaddeus Bradley hat noch eine Rechnung mit den Helden offen. Und dann ist da noch das FBI, das auch irgendwie hinter den Illusionisten her ist...

Gar nicht so einfach, die Handlung von "Die Unfassbaren 2" zusammenzufassen. Was vor allem daran liegt, dass die Geschichte zwischen Räuberpistole, Rachegeschichte und einem nie aufgearbeiteten Bruderzwist reichlich krude und unausgegoren ist. Problem "Sequeling": War ein Film erfolgreich, gibt es eine Fortsetzung – so lautet ein ehernes Gesetz der Hollywood-Geldmaschine.

Also müssen auch "Die Unfassbaren" erneut ran, diesmal in Macau, dem Las Vegas von China. Weil Schauspielerin Isla Fisher während der Dreharbeiten schwanger war, stößt Lizzy Caplan als neue Reiterin Lula ins Team — was völlig egal ist, weil sie ja eh nur "das Mädchen"/"die Quotenfrau" gibt. Fehlende Charaktertiefe (mit Charakterentwicklung wollen wir gar nicht erst anfangen) war ja schon eine der Schwächen des ersten Teils. Ansonsten zimmert Regisseur Jon Chu ("G.I. Joe – Die Abrechnung") einen soliden Actioner auf die große Leinwand, bei dem Handwerk und Unlogik großgeschrieben werden.

Das Problem ist jedoch, dass auch dieser Film viel intelligenter tut, als er ist: Simple Hütchenspieler-Tricks werden als genialer Wurf verkauft, was einen schalen Beigeschmack hinterlässt – weil sichtlich wenig dahintersteckt. Der Kniff im Finale ist zwar nett, haut einen aber ebenfalls nicht aus den Socken. Dazwischen wird das übliche Action-Hokuspokus aufgefahren, während sich ein Star-Aufgebot (Woody Harrelson, Morgan Freeman, Daniel Radcliffe und Michael Caine) ohne große Anstrengung an der miesen Story abarbeitet. Leider langweilig. (USA/130 Min.)

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