Frauen an die Kunst!

16.3.2010, 00:00 Uhr
Frauen an die Kunst!

© Hippel

Nach einem Jahr Schaffen in Atelier und Werkstatt ist es endlich soweit: Die vier HWP-Stipendiatinnen stellen ihre Arbeiten aus. Die Frauen wurden im Rahmen des Bayerischen Hochschul- und Wissenschaftsprogramms zur Förderung der Chancengleichheit (HWP) ein Jahr lang mit 920 Euro monatlich gefördert, um als arbeitende Mütter die Möglichkeit zu haben, intensiv ihre Kunst weiter voranzutreiben. Alle nahmen die großartige Chance ernst und können jetzt sehr facettenreiche Werke vorstellen.

Ausgefallenes für den Tisch

Birthe Zimmermann zeigt die Bildobjekt-Serie »Silber und Gold«. Feinste quadratische Metallblättchen sind auf Glasrahmen flächig angeordnet und zitieren in ihrer formal-ästhetischen Collagetechnik das Konzept der minimal art. »Die Absichtslosigkeit der Arbeiten, das Negieren von Perfektion rechnet aber auch mit dieser Stilrichtung ab«, sagt sie.

Gerät und Schmuck präsentieren Katja Höltermann und Alessandra Pizzini. Höltermann spielt virtuos mit der einfachen Funktionalität von Tafelgerätschaften, etwa mit einer beweglichen »exzentrischen Pfeffermühle«. So werden aus Alltagsgegenständen kleine Persönlichkeiten, die einer individuellen Sichtweise entsprechen. Die Italienerin Pizzini zeigt eine erstaunliche Broschenserie. Die Arbeiten aus Kunststoff sind skeletös, organisch, sie erinnern an faszinierende Unterwasserwelten. Die lebendigen Gestalten in zarten Farben werden jedoch immer wieder verfremdet durch exakte geometrische Strukturen, die zum Teil mit einer 3D-Lasertechnik gefertigt wurden. Einfache Schönheit ist nichts für Pizzini: »Zu Schmuckstücken steht man in einer intimen Beziehung, sie treffen immer auch eine individuelle Aussage über die Trägerin!«

Inge Gutbrod zeigt ihre Siebdruckwerke

Die Vierte im Bunde der Stipendiatinnen ist ein bekanntes Nürnberger Gesicht: Inge Gutbrod, bekannt durch ihre leuchtenden Arbeiten mit Wachs, sattelte um und erfüllte sich den langgehegten Wunsch, sich intensiv mit der Siebdrucktechnik zu beschäftigen. »Ein geiles Medium«, sagt sie und schwärmt vor allem von der satten Farbintensität und Leuchtkraft, die sich damit erreichen lässt. Die großformatigen Werke stehen zu ihren früheren Arbeiten in enger thematischer Beziehung.

Akademie Galerie Nürnberg, Adlerstraße 10/12; bis 10. April, Do. und Sa. 13-18 Uhr.