Für Boris Keil war "Tschick" die Startrampe

11.7.2018, 08:09 Uhr
Für Boris Keil war

© Gostner Hoftheater

"Ich hatte gerade auf einer Schauspielschule in Berlin vorgesprochen, wo ich nicht genommen wurde, und saß traurig im Zug nach Hause", erzählt der junge Schauspieler, der den Titelhelden Tschick spielt und sich für die Wiederaufnahme von seinem geliebten Bart trennen musste. "Da rief mich Thomas Stang, der ,Tschick'-Regisseur, an und meinte, dass ich die Titelrolle bekommen habe. So hat mich dieses Stück begleitet von der Zeit, als ich geträumt habe, Schauspieler zu werden, durch die Ausbildung hin zu meinem ersten Berufsjahr."

Das verbringt Keil am Theater Fürth, wo er Teil des Ensembles ist. Für die Wiederaufnahme von "Tschick" wechselt er nun noch einmal für kurze Zeit zurück nach Nürnberg ans kleine, aber feine Gostner. Auf die Bühne hat es ihn schon immer gezogen. "Früher in der Schule war ich der Klassenclown und wollte eigentlich Comedystar werden, doch meine Mama meinte: ,Geh mal zum Schultheater!‘ — was ich auch getan habe."

Vom Schulensemble ans Stadttheater

Schule war in diesem Fall das Helene-Lange-Gymnasium in Fürth. Vom Schultheater ging es weiter in den Jugendclub des Fürther Theaters und ins Junge Ensemble. Drei Jahre Ausbildung in Hamburg, dann wieder zurück nach Fürth. Am Stadttheater war Keil zuletzt unter anderem in "Die Känguru-Chroniken" nach Marc-Uwe Kling zu sehen war – und in dem bitteren Kindertheaterstück "Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute", der ersten Co-Produktion von Gostner Hoftheater und Theater Fürth. 

Für Boris Keil war

© Foto: Thomas Langer/PR

Wie ist das für einen Schauspieler, wenn man ein Stück nach langer Pause wieder angeht? "Wir haben uns am Wochenende vorher getroffen, um erstmals wieder gemeinsam den Text durchzugehen. Am Montag war die technische Einrichtung, am Dienstag wurde noch mal geprobt . . . und dann geht es los. Ich hatte mir den Text natürlich vorher noch mal angeguckt. Auf der Bühne wird es dann eh leichter, weil man den Text zusammen mit den Bewegungen abrufen kann."

Mit Wasserpistole durchs Viertel gezogen

Gerne erinnert sich Boris Keil an die allerersten Proben für das Erfolgsstück von Wolfgang Herrndorf, das auch als Kinofilm gefeiert wurde. Vor sieben Jahren zog er mit David Schirmer, der im Stück den Mike spielt, einen langen Nachmittag durch das Viertel. "Wir haben uns Cola und Chupa Chups gekauft und eine große Wasserpistole und sind durch Gostenhof gezogen. Es war, wie wenn wir plötzlich wieder 13 Jahre alt wären. Überhaupt hatten und haben wir mit ,Tschick‘ sauviel Spaß auf und neben der Bühne, und mit dieser Energie gehen wir auch in das Stück rein."

"Tschick" läuft im Hubertussaal, Dianastraße 28, am Donnerstag und Freitag, 12./13. Juli, je ab 19.30 Uhr. Kartenreservierungen sind möglich unter Telefon (09 11) 26 15 10 oder per E-Mail an karten@gostner.de

Boris Keil kann man außerdem bei "200 Jahre Stadterhebung Fürth" erleben – am 20. Juli im Fürther Rathaus und am 21. und 22. Juli in den über 20 Innenhöfen in der Altstadt, wo Ausschnitte aus der Fürther Stadtgeschichte gespielt werden. Keil ist beim Szenenbild "Industrialisierung" dabei. Eintritt frei, Infos & Zeiten auf www.200-jahre-stadt.de

www.gostner.de

www.200-jahre-stadt.de/

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