Ganz schön "Hardcore": So wird der neue "Tatort" heute

8.10.2017, 17:29 Uhr
Ganz schön

© Hagen Keller/dpa

Luna Pink ist tot. Die junge Frau liegt stranguliert in einem bis auf ein Planschbecken leeren Studio. Bei dessen Anblick und Geruch graust’s Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) ganz schön. Denn es befinden sich Körperflüssigkeiten darin, die ziemlich eindeutig nicht nur von einer Person stammen.

Es dauert nicht lange, bis die Münchner Kommissare herausfinden, dass Luna Pink eine - irgendwie passt der Ausdruck - hingebungsvolle Porno-Darstellerin ist und ganz offensichtlich bei einem Dreh gestorben ist. Beim Sichten des Rohmaterials stellt sich allerdings heraus, dass über zwei Dutzend Männer als Täter in Frage kommen.

Autor und Regisseur Philip Koch will mit "Hardcore" einen "authentischen, ehrlichen und schonungslos unverblümten Blick auf diese Branche und ihre Menschen werfen, die mit unzähligen Klischees und Vorurteilen behaftet sind. Mit diesen Klischees soll aufgeräumt werden." Dabei wandelt der Film über weite Strecken elegant auf dem schmalen Grat zwischen Pennälerwitz und leichtem, mitunter amüsiertem Erzählton, der sein Sujet nicht lächerlich machen will. Irgendwie ist es ja auch ganz drollig, wenn die beiden Silberrücken Batic und Leitmayr über den Unterschied zwischen Gangbang und Bukkake sinnieren.

Sie ermitteln unter Porno-Produzenten, die über die durch das Internet florierende Amateur-Konkurrenz verzweifeln, lernen eine ehemalige Kollegin von Luna kennen, die dem Job heute noch hinterhertrauert und lösen den Fall unter tatkräftiger Mithilfe des stets maximal unaufgeregten Assistenten Kalli (Ferdinand Hofer) natürlich. Die Auflösung kommt zwar etwas flau daher, sehenswert ist dieser "Tatort" aber allemal. Und ziemlich sicher werden am Sonntagabend die Suchanfragen für Begriffe wie ATM und Cumshot im Internet sprunghaft ansteigen.

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