Große Stimme, nette Party: Sarah Connor in Nürnberg

11.8.2018, 12:03 Uhr
Sarah Connor hat am Nürnberger Flughafen im vierten Jahr ihrer „Muttersprache“-Tour die Fans verzaubert.

© Günter Distler Sarah Connor hat am Nürnberger Flughafen im vierten Jahr ihrer „Muttersprache“-Tour die Fans verzaubert.

Der Abend nicht zu heiß, die Sängerin mit guter Laune, die Band spitze: Was will man mehr bei einem Open Air-Konzert von Sarah Connor. Mit coolem Hut und Sonnenbrille kommt sie auf die Bühne, "Muttersprache" ist angesagt, ihr erfolgreiches Album auf Deutsch, mit dem sie seit vier Jahren immer wieder auf Tour ist. "Wir wollen das jetzt auch für uns mal abwechslungsreich machen", verspricht sie am Anfang, und einen "Mädelsabend", denn auch eine Connor braucht mal eine Auszeit von Mann und vier Kindern.

Das Publikum zwischen geschätzt fünf und 65 Jahren weiß das zu schätzen: Textsicher sind die meisten, und begeistert von den Botschaften, die Connor in ihren eher schlicht komponierten Songs verpackt: Das Image der Pop-Queen aus den Nullerjahren  hat sich mit den deutschen Texten nachhaltig geändert, sie gibt sich nachdenklich – und trifft den Nerv, wenn sie "ein deutsches Liebeslied" singt oder die Hymne fürs angekratzte Selbstbewusstsein: "Weißt du gar nicht, wie schön du bist?"

Die exzellente Band, angeführt vom exzellenten Erlanger Gitarristen Torsten Goods, ist da streckenweise stark unterfordert, bringt aber bei alten Krachern wie "From Zero to Hero" und dem Mothers Finest-Cover "Baby Love" ihren ganzen funkigen Spielwitz ein. Dass auch Sarah Connor viel mehr singen kann als die immer gleich gestrickten Liedchen irgendwo zwischen Anastacia und Helene Fischer, beweist sie bei der wirklich grandiosen Bossa Nova-Akustik Version ihres Hits "From Sarah with Love".

Dass solche musikalischen Highlights auch auf ihrer nächsten Platte wohl eher nicht den Ton angeben werden, lässt der neue Song vermuten, den sie dann noch singt: "Es war richtig geil" ist ein Dank an die treuen Fans, die Connor mit ihrer kumpelhaften Art sowieso längst eingefangen hat. Vielleicht gibt es ja irgendwann in ein paar Jahren eine improvisierte Akustik-Version davon, dann klingt er auch nach was.

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