Japanische Trommler kommen wieder nach Nürnberg

12.6.2018, 11:00 Uhr
Eindrucksvoll sind allein schon die Schlaginstrumente selbst, die in wechselnden Kombinationen gespielt werden.

© Sebastian KonoPIX_Lamborghin Eindrucksvoll sind allein schon die Schlaginstrumente selbst, die in wechselnden Kombinationen gespielt werden.

"Chousensha" heißt die neue Show der Virtuosen aus Japan, in der es trommelnd und tanzend um alles geht – um das Leben und seine großen Herausforderungen und Abenteuer.

Die fantasievollen Kostüme schuf erstmals der japanische Stardesigner Kansai Yamamoto, der schon die spektakulären Bühnenoutfits für David Bowie kreierte.

Der Klang der großen Taiko-Trommel lässt die Zuhörer erbeben, wummert in Brust und Bauch. "Yamato" gibt keine Konzerte im herkömmlichen Sinn, sondern überrollt das Publikum wie ein Naturereignis. Dabei ist die spektakuläre Show das Ergebnis strenger Disziplin und harter Arbeit.

Die Truppe wurde 1993 gegründet, zu einer Zeit als junge Leute in Japan ihre uralte Kultur wiederentdeckten. Trommelgruppen gibt es dort mittlerweile zu Tausenden. Ursprünglich spielten sie bei religiösen Zeremonien und militärischen Anlässen, aber auch bei Dorffesten. Heute setzen sogar Rockbands die traditionellen Trommeln ein.

Der besondere Reiz von "Yamato" besteht in der geschickten Verbindung von archaischer Kraft und künstlerischer Perfektion, von Spiritualität und Show-Effekten, von Tradition und Moderne. Aber auch komische Momente gibt es in der Show, in die immer wieder kleine Geschichten eingebaut sind.

Eindrucksvoll sind allein schon die Schlaginstrumente selbst, die in wechselnden Kombinationen gespielt werden. Jede Trommel hat einen eigenen Namen und eine besondere Bedeutung. Miya-Taiko heißt die größte, die unübersehbar auf der Bühne thront. Die muskulösen Musiker bearbeiten deren Felle mit riesigen Knüppeln. Andere Trommeln werden im Sitzen mit Stöcken bearbeitet. Immer jedoch mit geballter Kraft und Konzentration.

Mit atemberaubender Geschwindigkeit laufen die japanischen Drum-Battles ab. Der homogene Gruppensound hat hypnotische Wirkung. Im Gegensatz zu afrikanischen oder brasilianischen Percussion-Ensembles fehlt den Japanern tänzerische Leichtigkeit fast völlig. Ihre rasenden Rhythmen gehen durch Mark und Magengrube, aber nicht ins Bein. "Yamato" hat mehr mit Kampfsport und Meditation als mit einem Tanzvergnügen zu tun. Zu erleben ist Rhythmus pur.

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