Kaugummi-Punk und Konfetti: Sum 41 im Löwensaal

18.2.2017, 13:39 Uhr
Sum 41 machen wieder musikalisch auf sich aufmerksam - am Freitagabend zum Beispiel im Nürnberger Löwensaal. (Archivfoto)

© dpa Sum 41 machen wieder musikalisch auf sich aufmerksam - am Freitagabend zum Beispiel im Nürnberger Löwensaal. (Archivfoto)

Sie sind wieder da, oder viel mehr, er ist wieder da: Nachdem Sum 41-Sänger Deryck Whibley mit seiner Scheidung von Avril Lavigne oder seinem Leberversagen wegen Alkoholmissbrauchs in den letzten Jahren für Negativ-Schlagzeilen sorgte, macht die Band seit dem letzten Jahr auch wieder musikalisch auf sich aufmerksam. Das aktuelle Album "13 Voices", das 2016 erschien, gilt als eine ihrer besten Platten und die Deutschland-Termine ihrer Tour sind restlos ausverkauft.

Auch im rappelvollen Nürnberger Löwensaal feiert und tanzt das überraschend junge Publikum vor allem zu den alten Hits der ersten Platten. Zum Start feuern die Kanadier buntes Konfetti von der Bühne und katapultieren ihr Publikum vor allem mit "In Too Deep" in die späten 90er und frühen Zweitausender zurück, als die Gags in American Pie noch lustig waren und Skate-Punk als cool galt.

Whibley mit seiner markanten Stachelfrisur plärrt seine Texte ins Mikro und hält den Sum-41-Familienzusammenhalt in seinen Ansagen immer wieder hoch. Wall of Death, bunte Bälle, Handy-Lichter in der Luft und Pogo auf Ansage, etwas bemüht wirken die Fünf und greifen zu allem, was die Konzert-Trickkiste zu bieten hat. Besonders bei den ruhigen Nummern wird dann noch die akustische Schwachstelle des Löwensaals deutlich. Der Sound ist undifferenziert. Gitarren, Stimme und damit auch der Text verschwimmen.

Zur Ballade "Pieces" wagt der Sänger und Gitarrist ein Bad in der Menge, doch so richtig will sich die Gänsehaut nicht einstellen. Auf "Fat Lip" haben alle gewartet, der ganze Saal grölt und tost am Schluss und macht Hoffnung, dass Punk doch noch nicht ganz tot ist.

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