Keine Meeresstille und keine glückliche Fahrt
18.2.2018, 14:30 UhrIdomeneo, König und oberster Kriegsherr von Kreta, kehrt nach vielen Jahren im Trojanischen Krieg in sein Reich zurück. Jeoch die See ist stürmisch. In letzter Not erbittet er Neptuns Beistand und tatsächlich glättet der Meeresgott die Wogen.
Doch Idomeneo hat ein Gelübde abgelegt: Das erste Lebewesen, das er auf seiner Insel antrifft, will er den Göttern opfern. Da konnte er noch nicht wissen, dass das sein eigener Sohn Idamante sein würde. Und nun beginnt ein mächtiger Seelenkampf.
Ilker Arcayürek bringt die Verzweiflung und auch die Ambivalenz des Titelhelden schauspielerisch wie sängerisch voll zur Entfaltung. Große Gesangsleistungen gingen auch von Ina Yoshikawa und Leah Gordon aus, die als Ilia beziehungsweise Elektra beide um die Liebesgunst Idamentes buhlen.
Einen sehr wichtigen, weil handlungstragenden Part nimmt auch der Chor ein (Einstudierung: Tarmo Vaask). Marcus Bosch und die Staatsphilharmonie legten die Partitur sehr druckvoll, erfüllt von innerer Nervosität und Zerissenheit aus. Alles andere als ein Mozart zum Wohlfühlen, sondern einer zum Anschauen und Mitleiden.
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