Lichtblicke im Theater

Nürnberg - Kulturfreunde dürfen sich auf einen goldenen Herbst freuen: Das Angebot ist üppig und bietet für jeden Geschmack etwas. Die Qual der Wahl kann einem aber leider niemand abnehmen.

In dieser Woche gibt es tatsächlich einige Lichtblicke: Am Dienstag beginnt in Nürnberg das Theaterfestival "licht.blicke", das sich speziell an ein junges Publikum wendet. Bis zum 26. Oktober gibt es an verschiedenen Spielorten in der Stadt bemerkenswerte Aufführungen aktueller Stücke. Zum Beispiel gastiert das Deutsche Schauspielhaus Hamburg am 18. Oktober mit einem Stück über die junge Menschenrechtsaktivistin Malala Yousafzai im Gostner Hoftheater. Der preisgekrönte britische Autor Nick Wood hat mit "Malala - Mädchen mit Buch" einen packenden Monolog geschrieben, der um die Geschichte dieses außergewöhnlichen Mädchens kreist.

Die Nürnberger Symphoniker lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen, um ein junges Publikum anzulocken. Nach dem Motto "Mit Speck fängt man Mäuse" versucht man es jetzt erstmals mit Slam Poetry & Jazz. Mit Lars Ruppel kommt ein bekannter Protagonist zur „Slam-Jam-Session“. Außerdem treten zwei gute, alte Bekannte als Solisten auf: Pianist Markus Becker ist ebenso wie der Saxofonist  Norbert Nagel ein souveräner Grenzgänger zwischen Klassik und Jazz. Wie das alles mit großem Orchester  zusammenpasst, ist die spannende Frage. (Am Donnerstag und Freitag, jeweils 20 Uhr, im Konzertsaal der Symphoniker am Dutzendteich.

Was ist wichtiger: Die Umwelt oder wirtschaftliche Interessen? Wie weit darf man im Kampf für eine gute Sache gehen? Das sind die Kernfragen in dem brandaktuellen Stück "Abgefrackt!" von Alistair Beaton, das am Samstag, 19.30 Uhr, im Nürnberger Schauspielhaus Premiere hat. Im Zentrum steht eine Professorin im Ruhestand, die wider Willen zur Symbolfigur des Widerstands gegen ein umstrittenes Fracking-Projekt wird, bei dem tief aus der Erde Gas und Öl gewonnen werden soll.  Schauspielchef Klaus Kusenberg inszeniert die deutschsprachige Erstaufführung selbst.