Männleinlaufen mal anders: Kunstinstallation im Rathaus

16.9.2016, 16:54 Uhr
Die Kurfürsten in Georg Dinkels Installation sind mit Smartphone und Tablet ausgestattet.

© Fengler Die Kurfürsten in Georg Dinkels Installation sind mit Smartphone und Tablet ausgestattet.

Die Glocken der Frauenkirche läuten, die Kurfürsten beginnen zu laufen und die Auslöser der Fotoapparate klicken. Aber Moment, die Rede ist nicht vom Original-Männleinlaufen auf dem Nürnberger Hauptmarkt, das täglich die Touristen fasziniert. Wer sich die Installation des Zirndorfer Künstlers Georg Dinkel genauer anschaut, der wird feststellen: Anstelle von Kaiser Karl IV. wird bei dieser Version des Männleinlaufens ein "allmächtiges iPhone" umrundet. Auch die Kurfürsten sind mit Smartphone oder Tablet beschäftigt.

Die Kunstinstallation gibt es anlässlich des 700. Geburtstags von Kaiser Karl IV. bis zum 3. November in der Ehrenhalle des Rathauses zu sehen. Georg Dinkel will damit auf humorvolle Weise die Übermacht der Smartphones darstellen. Das Portal baute der Künstler aus einer besonderen Knetmasse namens "Fimo" nach. Allerdings nicht ganz wahrheitsgetreu, wie er selbst zugibt. Der 2,30 Meter hohe Bau sei nicht maßstabsgetreu und auch die Männlein drehen nach dem Einwurf einer Münze nur eine anstatt drei Runden.

Hinter den sieben Kurfürsten läuft außerdem noch eine Dame mit Selfie-Stick. "Beim Original gibt es nur Männer mit Bart. Zur Abwechslung habe ich auch eine Frau integriert", so Dinkel. Für das Formen der Installation aus Knetmassestücken brauchte der Künstler etwa ein Dreivierteljahr.

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