Maren Ade ist schon vor den Oscars preisgekrönt

26.2.2017, 12:01 Uhr
Maren Ade ist schon vor den Oscars preisgekrönt

© rtr

Die deutsche Tragikomödie „Toni Erdmann“ hat kurz
vor der Oscar-Verleihung einen begehrten Indie-Preis gewonnen.
Regisseurin Maren Ade nahm den Independent Spirit Award für den
besten internationalen Film am Samstagnachmittag (Ortszeit) im
kalifornischen Santa Monica entgegen. Ihr Film zählt auch unter den
Oscar-Anwärtern in der Sparte „bester nicht-englischsprachiger Film“.

Es sei eine große Ehre, diesen Preis zu gewinnen, sagte Ade strahlend
- besonders als weibliche Regisseurin sei sie stolz darauf. „Das ist
immer noch nicht normal genug“, sagte Ade mit Blick auf die geringe
Zahl von Filmemacherinnen, die für Regiepreise nominiert werden.
Neben „Toni Erdmann“ waren unter anderem die Filme „Aquarius“
(Brasilien) und „Chevalier“ (Griechenland) im Rennen.

Maren Ade ist schon vor den Oscars preisgekrönt

© dpa

Der große Gewinner der diesjährigen Indie-Preise ist aber das
Sozialdrama „Moonlight“ mit sechs Trophäen, darunter als bester Film
und für Regisseur und Drehbuchautor Barry Jenkins. Der Film erzählt
vom Erwachsenwerden eines schwarzen Jungen im Drogenmilieu von
Florida. Jenkins erwähnte in seiner Dankesrede, dass er nur drei
Wochen lang mit einem kleinen Budget von 1,5 Millionen Dollar drehte.

Protest gegen Einreise-Politik

Gemeinsam mit den anderen für den Auslands-Oscar
nominierten Regisseuren hat Ade auch ein Statement für Weltoffenheit
unterzeichnet. Die Filmemacher verurteilen darin ein „Klima von
Fanatismus und Nationalismus“ in den USA und in vielen anderen
Ländern. Der iranische Regisseur Asghar Farhadi („The Salesman“) hat
aus Protest gegen verschärfte Einreisebedingungen in den USA seine
Teilnahme an der Preisverleihung abgesagt.

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