Neue Konzerthalle: Millionen-Finanzspritze für Z-Bau

12.9.2016, 17:00 Uhr
Neue Konzerthalle: Millionen-Finanzspritze für Z-Bau

© Karlheinz Daut

Das Alternative steckt hier in jedem Zentimeter. Es beginnt beim farbenfroh bekritzelten Foyer, setzt sich in den krummen und rauen Betonwänden fort und mündet in "bewusste und gewollte Grenzüberschreitungen". In ein "Sammelsurium bunter Nutzungen". Normal ist nach gängigen Wertmaßstäben im Z-Bau an der Frankenstraße wenig - und so sind auch die Worte, die Oberbürgermeister Ulrich Maly bei der symbolischen Scheckübergabe findet, alles andere als normal.

Vier Millionen Euro erhält die Stadt aus dem Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur", um nun auch den zweiten Bauabschnitt der Modernisierung des Kulturzentrums stemmen zu können. Insgesamt 5,6 Millionen sind dafür veranschlagt, entstehen sollen acht Proberäume für Bands im Keller sowie eine große Küche. Das Herzstück: Der große Saal wird zu einer Veranstaltungshalle für 1000 Personen ausgebaut, zuvor muss aber unter anderem das gesamte Dach saniert werden.

2018 muss alles fertig sein

Doch auch wenn all das erledigt ist, wird der Z-Bau kein "geschleckter Kulturpalast" (Maly) sein, sondern noch immer ein subversiver Ort, ein "Haus für Gegenwartskultur", wie er inzwischen auch offiziell heißt. "Moderne und lebendige Kultur gehört einfach zu einer Stadt", sagte Florian Pronold (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär im Bauministerium, der den symbolischen Scheck an die Stadtverwaltung überreichte.

140 Millionen Euro umfasst das Förderprogramm, 1000 Anträge gingen bei Pronold und Kollegen ein – die Sanierung des Z-Bau ist eines von 55 Projekten, die nun gefördert werden. In gut einem Jahr starten die Arbeiten, Ende 2018 muss alles fertig sein. Muss? Ja. Denn der Bund schreibt vor, bis wann das Geld verwendet sein muss, im aktuellen Fall eben bis in gut eineinhalb Jahren.

Ein Problem ist das aber nicht, sagt Baureferent Daniel Ulrich, die Pläne für den zweiten Bauabschnitt lagen sowieso schon fertig in der Schublade. Nach dem ersten Bauabschnitt muss nun der zweite folgen, so sehen es die Verträge vor. Knapp zehn Millionen Euro wurden bis Oktober vergangenen Jahres verbaut. Unter anderem wurden die gesamte Elektrik und die Wasserleitungen erneuert, die Lüftung modernisiert und das gesamte Haus bekam neue Fenster.

Zwei weitere Projekte stehen an

Das Geld kam damals aus der gewöhnlichen Städtebauförderung, "die Verteilung war etwa 60:40, 60 Prozent kamen von Bund und Land, 40 Prozent mussten wir tragen", so der Baureferent. Für Nürnberg war der erste Bauabschnitt also um einiges teurer als der zweite es nun sein wird.

Inzwischen hat sich die Stadt mit zwei weiteren Projekten für Fördermittel beworben: Daniel Ulrich hofft, dass die Sanierung des Gemeinschaftshauses in Langwasser und der geplante Anbau des Dokumentationszentrums auf die speziellen Anforderungen für die Fördermittel passen. "Das sind alles Exoten, die passen in kein Schema", sagt Ulrich. "Wie sollen die sonst gefördert werden?"

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