Ottmar Hörls Madonnen-Parade vor dem GNM

1.9.2017, 20:27 Uhr
Am Freitag haben Kulturreferentin Julia Lehner und Heimatminister Markus Söder die Installation von Künstler Ottmar Hörl öffiziell eröffnet.

© Eduard Weigert Am Freitag haben Kulturreferentin Julia Lehner und Heimatminister Markus Söder die Installation von Künstler Ottmar Hörl öffiziell eröffnet.

Nach einer Woche Aufbau-Arbeit ist das Werk vollbracht, und schon in den vergangenen Tagen sorgte die Skulpturen-Installation des Künstlers und Nürnberger Akademie-Präsidenten Ottmar Hörl für eine Menge Aufsehen. Ob seine Madonnen-Parade aus goldfarbenen Kunststoff-Figuren ein ähnlicher Aufreger wird wie 2003 das "große Hasenstück" auf dem Hauptmarkt, wird sich bis zum 17. September zeigen.

Hörl sind kontroverse Debatten nur recht. Mit "einer künstlerischen Konzeption das kritische Denken anregen und Diskussionen anstoßen" - das ist für ihn ein wichtiger Teil seiner schon in zahlreichen Städten realisierten Skulpturen-Projekte im öffentlichen Raum.

Original entstand um 1510

Bayerns Finanzminister Markus Söder, der die Schirmhaft für das Werk übernommen hat, nennt die Hörl-Installation "sensationell" und "eine große Bereicherung für die Stadt". Dem Künstler selbst - wenngleich Hesse - bescheinigt er, in der  "fränkischen Weltliga" zu spielen. Mit seinen seriellen Repliken berühmter Werke der Kunst- und Kulturgeschichte bringe Hörl Kunst auch den Menschen nahe, die ihr sonst eher fern stehen, betonte Söder ebenso wie Nürnbergs Kulturreferentin Julia Lehner.

Ulrich Großmann, Generaldirektor des GNM, erhofft sich von der Installation vor allem auch eine verstärkte Aufmerksamkeit für die originale Lindenholz-Madonna, die das Museum seit 1880 hütet.

Hörl, der die Skulptur bei eBay entdeckt hatte und ihr eine "fast jugendstilhafte Anmut und Eleganz" bescheinigt, schließt mit seinen Repliken letztlich auch an die massenhafte Vervielfältigung an, die der um 1510 von einem unbekannten Künstler geschaffenen Skulptur im 19. Jahrhundert zu Weltruhm verhalfen.

Wie bei all seinen Installationen hat er auch diesmal auf Subventionen verzichtet. Die Kosten von rund 100.000 Euro werden allein durch einen Sponsor und den Verkauf der 92 Zentimeter hohen Figuren gedeckt - Stückpreis 190 Euro.

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