Peggy Reeder bringt mit 19 erstes Album heraus

18.12.2016, 17:00 Uhr
Peggy Reeder bringt mit 19 erstes Album heraus

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Peggys Debütalbum wäre um ein Haar nie an die Öffentlichkeit gelangt. Ein ganz profaner Grund gab letztlich den Ausschlag für die Veröffentlichung. Seit einem Jahr studiert die 19-Jährige im englischen Oxford Theologie – und das ist nicht nur stressig, sondern vor allem auch teuer. Deshalb hat sich Peggy entschlossen, ihre Lieder zu veröffentlichen. „Lange habe ich meine Songs tatsächlich kaum jemandem vorgespielt. Aber gerade kann ich das Geld, das darüber reinkommt, sehr gut gebrauchen.“

Was auf dem selbstbetitelten Debütalbum von Peggy Reeder zu hören ist, begeistert vom Fleck weg. 15 wundervolle Lieder, wahlweise mit englischen und deutschen Texten, die sie eigentlich nur für sich selbst in ihrem Elternhaus aufgenommen hat, und die genau so klingen: fragil, sehr eigen, losgelöst von allem.

"Alles sehr persönlich"

Liedermacher-Pop in der Güteklasse des Album-Openers „Ich liege hier“ kennt man in dieser Qualität aus Franken nur von der Fürtherin Lena Dobler. Das Kinderlied „Dick und weich“ hingegen könnte von den Akkorden her fast eine Nelly-Nummer sein. Und wenn Peggy bei „Harmony“ am Flow dreht und die Geschwindigkeit ihrer Gesangslinien anzieht, dann klingt es vom Rhythmus her ein wenig so, als würde sie rappen.

Warum um Himmelswillen wollte die Nürnbergerin diese tollen Songs nie veröffentlichen? „Na ja, das ist alles sehr persönlich. Manche der Lieder sind zudem auch sehr alt, heute bin ich im Kopf schon viel weiter.“

Wer die mittelfränkische Musikszene in den vergangenen Jahren aufmerksam verfolgt hat, ist wahrscheinlich schon einmal über Peggys Namen gestolpert.Seit Kindertagen stand die Nürnbergerin immer wieder mit ihrem Vater Dan Reeder –  Maler, bildender Künstler und vor allem ein begnadeter Folkmusiker – auf der Bühne. Und sie begeisterte das Publikum regelmäßig mit ihrem Charme.

Aufnahmen im Kinderzimmer

„Ich war 13, als mein Papa einen Preis verliehen bekam und mich fragte, ob ich bei der Verleihung mit ihm auftrete. Danach haben wir nie aktiv nach Auftrittsmöglichkeiten gesucht. Wir wurden immer gefragt, ob wir spielen wollen – bis hin zum Bayerischen Rundfunk.“ Papa Dan hat seiner jüngsten Tochter auch gezeigt, wie man Musik aufnimmt – und ihr sein Equipment zur Verfügung gestellt. So entstand in einem Kinderzimmer in der Nürnberger Nordstadt die CD, die nie eine werden sollte.

Von der Musik zu leben, das war für Peggy nie ein Traum – und ist auch keine Option für ihre Zukunft. „Okay, wenn es plötzlich ganz groß werden würde, würde ich es wahrscheinlich eine Zeit lang machen, aber darüber trotzdem den konventionellen Weg nicht aus den Augen verlieren. Es ist immer eine Frage der Balance: Nur Musik wäre langweilig.“

Am 18. Dezember tritt Peggy Reeder bei „Sing In“ im Babylon- Kino Fürth, Nürnberger Straße 3, auf. Hören und kaufen kann man ihre Musik auf http://peggyreeder.bandcamp.com/releases

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