Umstrittene Kürzungen beim Kultur-Fernsehen
28.7.2015, 19:29 Uhr
„Um seinen öffentlich-rechtlichen Kernauftrag, Programm für das gesamte bayerische Publikum zu bieten, auch in Zukunft zu erfüllen, muss sich der BR bemühen, neue Zuschauerschichten und -generationen anzusprechen“, heißt es in der Pressemitteilung des BR. Neuen Nutzungsgewohnheiten müsse Rechnung getragen werden. Sparmaßnahmen spielen aber wohl auch eine Rolle.
Im Kulturressort gärt es nach den Gerüchten, Mitarbeiter bangen um ihre Jobs. In einer Online-Petition wenden sich auch prominente Kulturschaffende gegen die Kürzung im Bereich Literatur. „Wir finden, dass der von Gebührengeldern finanzierte Bayerische Rundfunk auch in Zukunft seinem Bildungs- und Kulturauftrag nachkommen muss“, heißt es da. Auch im Fernsehen brauchen wir eine professionelle Literaturberichterstattung. Es geht um kulturelle Identität, um das Bewusstsein für Sprache, um das Einüben von Empathie“.
Im BR ist die völlige Neuorganisation (und vermutlich Beschneidung) der Literaturberichterstattung nur eine von vielen geplanten Veränderungen. So soll die 20-Uhr-Tagesschau von der ARD übernommen und die Rundschau sowie Abendschau dafür stärker regionalisiert werden.
Der ganze Kanal soll von „Bayerisches Fernsehen“ in „ BR Fernsehen“ umbenannt werden – was Zuschauer wohl kaum weiter beeindrucken dürfte. „Die Kultur soll weiter eine feste Größe im Programm bleiben“, heißt es sehr vage zu den umstrittenen Kürzungen. Andreas Bönte, Programmbeauftragter für das Bayerische Fernsehen, beschwichtigte gegenüber dem Medienmagazin DWDL: „Es soll nichts verschwinden, wir wollen Sendungen neu aufstellen und Themen anders gewichten.“ Gegner befürchten dagegen, dass das Ressort Literatur de facto abgeschafft wird.
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