Weimar-"Tatort": Hier regiert wieder der Irrwitz

4.2.2017, 19:30 Uhr
Weimar-

© MDR/Anke Neugebauer

Ludwig Maria Pohl (Arndt Schwering-Sohnrey), liebevoll Lupo genannt, ist ein ziemlich zurückhaltender Zeitgenosse. Doch der Schutzpolizist ist in flammender Leidenschaft zu seiner Kollegin Kira Dorn (Nora Tschirner) entbrannt, die bekanntlich mit Lessing (Christian Ulmen) verheiratet ist. Nichtsdestotrotz gibt Lupo seiner Jugendliebe Andrea wegen Kira den Laufpass. Die so Verschmähte rächt sich bitterlich, indem sie Lupos geliebten Rosengarten in einem Gewaltexzess bis zur Unkenntlichkeit umpflügt - und versehentlich auf eine Fliegerbombe stößt, von der sie ins Jenseits befördert wird. Alsbald ist klar: Die Explosion war eigentlich für Lupo gedacht. Doch wer trachtet dem unscheinbaren Schupo nach dem Leben?

Klingt alles wirr. Ist es auch. Der vierte Fall mit Dorn und Lessing empfiehlt sich wie die drei vorherigen durch die beiläufig wirkenden, aber auf den Punkt sitzenden und urkomischen Dialoge (ein Hoch auf Tschirner und Ulmen) sowie schräge Charaktere und eine irrwitzige Story.

Bis etwa zur Hälfte funktioniert das - so behauptet es die Pressemappe - "Märchen", das uns tief in die Absonderlichkeiten einer Thüringer Porzellan-Dynastie führt, auch ganz wunderbar. Doch dann drehen die Autoren (Murmel Clausen, Andreas Pflüger) und der Regisseur (Sebastian Marka, inszenierte zuletzt den Felix Murot-Fall "Es lebe der Tod") ein paar Mal zu oft am Rad der überraschenden Wendungen. Da kann’s einem als Zuschauer ganz schwindlig werden.

Freunde seriöser Krimis, schaltet lieber erst gar nicht ein! Alle anderen dürften trotz einiger Schwächen Gefallen an dem Schabernack finden.

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