Wie einst Drake und Smith

12.9.2011, 11:04 Uhr
Wie einst Drake und Smith

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Vom Sound her tritt Grey Reverend in so große Fußspuren wie die von Nick Drake und Elliott Smith. Leise ziehen die Tracks auch bei ihm dahin wie Wolken am blauen Himmel. Auf „Of The Days“ schwebt über allem die entrückte Stimme vom Reverend. Selbst wenn er versucht, mit mehr Kraft zu singen wie bei „One by One“, bleibt sie doch nur ein Element neben den Saiten der Gitarre. Auf knapp einer halben Stunde rotieren die Jahreszeiten hinweg über Tracks wie „Altruistic Holiday“ und „Like Mockingbirds“. Die wenigen Dinge, die noch zu sagen bleiben, säuseln dahin. Eine Mundharmonika huscht in „Forsake“ durch das Bild.

„Pink Moon“ von Nick Drake ploppt da als erste Referenz im Hinterkopf auf. Und daneben sollte „Of The Days“ in der Plattensammlung stehen - alleine dafür, weil die Stimme von Grey Reverend andere Geschichten erzählt als die von Drake. Auch bei ihm sind die Zeilen und Hoffnungen gebrochen. Sätze bauen sich nur stückweise auf. Auch der Reverend malt mit seinen Texten fast flüchtig, nur nicht ganz so zerbrechlich wie Drake.

Zeit spielt auf  „Of The Days“ keine Rolle und die kurze halbe Stunde weitet sich von alleine aus. Die Stille zwischen den Stücken erscheint plötzlich ziemlich laut und aufdringlich, bevor sie wieder Platz macht für die Akustikgitarre. Im instrumentalen „Little Eli“ kann man sich wunderbar verlieren, doch am Ende findet sich immer ein goldgelber Weg auf den Grey Reverend seine Hörer schickt. Seine Geschichte hat ihn längst auf seinen eigenen Weg geschickt. Man sollte ihm folgen; nur für ein kleines Stück. Es wird sich lohnen.

Bewertung: 8/10

Den Song "Lament In Manifest" gibt es hier zum Reinhören.

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