Zarte Kunstblüten im Knoblauchsland

1.9.2007, 00:00 Uhr
Zarte Kunstblüten im Knoblauchsland

Bei den beiden vorherigen Ausstellungen mussten sich die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler noch um ein kreatives Verhältnis zur Dorfgeschichte und zur bodenständigen Acker- und Gartenbaukultur bemühen. Diesmal haben es ihnen die Veranstalter leichter gemacht, indem sie lediglich das eher luftige Thema «Transparenz» vorgegeben haben. Wer mochte, konnte dabei an die vielen gläsernen Pflanzhäuser im Knoblauchsland denken, oder an die durchsichtigen Plastikfolien, welche dort ebenfalls zarte Feldfrüchte schützen. Derart Naheliegendes findet sich jedoch nur auf den Aquarellen des Franken-Idyllikers Siegbert von Stockhausen.

Erstaunliche Effekte

Die Mehrzahl der ausgestellten Arbeiten sind Auseinandersetzungen mit einem mehr oder minder körperlosen Farb- und Lichtphänomen. Erstaunliche Effekte erzielt die Nürnbergerin Rita Kriege mit leuchtenden und lichtdurchlässigen Materialien. Die Malerinnen Bettina Jaenicke und Gesa Will wagten sich an illusionistische Darstellungen von Himmeln und Kristallgläsern.

Agathe Meier und Lisa Metz-Ismail verfertigten hauchzarte Gebilde, mit denen Wind und Sonne spielen, und die Würzburger Bildhauerin Angelika Summa verband golden schimmernde Messingdrähte zu einem «Lichtkegel». Immer wieder beeindruckend sind die Objekte, die Katja Wunderling aus unscheinbaren (transparenten) Pflanzenteilen zusammenfügt.

Zum Thema Transparenz gehört auch die Erwähnung von deren Gegenteil. Helles und Durchscheinendes im spannenden Wechsel mit Dichtem, Dunklem zeigen die Malerei von Günter Paule und die Textilkunstwerke von Mara Gruber. Dass das Transparente auch als eine Art «Offenbarung» verstanden werden könnte, wollen die Bildhauerin Helen McLaren, der Maler Manfred Hürlimann und die Objekt-Künstler Hubertus Hess und Johannes Nürnberger zeigen. Die Dorfkirche ist für jene Arbeiten der am besten geeignete Ausstellungsort. Die übrigen Exponate sind in der ehemaligen Pfarrscheune und im nahen Gewächshaus Jäger zu sehen. Za

Bis 9. September, Fr. 16-19, Sa. und Mo. 14-19, So. 11-19 Uhr.