Neu im Kino

Zum 100-jährigen Firmenjubiläum feiert Disney mit "Wish" die Techniken des Zeichentrickfilms

30.11.2023, 10:55 Uhr
Irgendwann vielleicht geht der Wunsch dann auch in Erfüllung: Asha und der schneidige König Magnifico in einer Szene aus "Wish".

© Disney/dpa Irgendwann vielleicht geht der Wunsch dann auch in Erfüllung: Asha und der schneidige König Magnifico in einer Szene aus "Wish".

Im magischen Königreich Rosas gehen Wünsche in Erfüllung. Hier vertraut jeder, der achtzehn Jahre alt wird, in einer Zeremonie seinen größten Wunsch dem Herrscher an, König Magnifico. Der wird gut auf ihn aufpassen und eines Tages für seine Erfüllung sorgen. Eines Tages ... vielleicht ... irgendwann ... in ferner Zukunft.

Die Vagheit dieser Aussichten ist ein Schock für die junge Asha. Sie darf einen Blick auf die gesammelten Wünsche der Einwohner werfen, die Magnifico in Blasen aufbewahrt. Darunter entdeckt sie den Wunsch ihres Großvaters, der just an diesem Tag seinen hundertsten Geburtstag feiert.

Wäre das nicht ein schöner Anlass, ihn nach so vielen Jahren zu erfüllen? Doch Magnifico lehnt das mit dem Hinweis ab, dass Wunscherfüllungen auch gefährlich sein könnten. Nur er sei qualifiziert zu entscheiden, welche Wünsche in Erfüllung gehen dürfen.

Da bekommt das Bild vom weisen und gütigen Herrscher erste Risse. Auch bei der bald darauf folgenden Zeremonie stellt sich Magnifico selbst in den Mittelpunkt: ein Magier, ein Showman, ein Blender, der sich dann auch schwarzer Magie bedienen wird - und in Asha und ihrem Freundeskreis entschiedene Gegner findet.

Kleiner stummer Stern

Glücklicherweise hat Magnifico die Magie nicht für sich gepachtet. Als Asha ihren Wunsch äußert, taucht prompt ein Stern auf, und der amerikanische Ausdruck "wish upon a star" wird buchstäblich Wirklichkeit. Der stumm bleibende kleine Stern stellt seine magischen Kräfte unter Beweis, ist dabei aber keine simple Wunscherfüllungsmaschine, sondern eher eine Hilfe zur Selbsthilfe.

"Wish", der 62. abendfüllende Animations- und Muscialfilm aus dem Hause Disney, kommt zum hundertjährigen Firmenjubiläum in die Kinos. Mit seinem zentralen Thema, der Bedeutung von Wünschen, knüpft er an vertraute Disney-Motive an. Das Drehbuch stammt von Jennifer Lee, die Autorin und Regisseurin der beiden "Frozen"-Filme und mittlerweile Creative CEO von Disney Animation.

Sie bedient sich bewährter Elemente: eine selbstbewusst-starrsinnige junge Frau als Protagonistin, liebenswerte Nebenfiguren (zwei- und vierbeinige, aber auch ganz andere wie der Stern). Der Film feiert zudem die Disney-Tradition, indem er den Nachspann mit Zeichnungen zahlreicher Disneyfiguren anreichert und auch im Film öfter Bezug nimmt auf frühere Disney-Klassiker.

Glücklicherweise lässt er es aber nicht dabei bewenden. Mit seiner Gestaltung betritt "Wish" durchaus Neuland und greift gleichzeitig auf die Disney-Geschichte zurück.

Gedeckte Farben

Seine gedeckten Farben vermeiden alles Knallige, die aquarellähnlichen Texturen beschwören Animationsfilme aus der Vorcomputerzeit herauf, während eine Erinnerung Ashas an die glückliche Zeit mit ihrem verstorbenen Vater als Bleistiftzeichnung eingefügt wird und sie den König einmal mit einem Daumenkino verblüfft. (92 Min.)

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