Zwei Meister an der Kamera

10.1.2017, 17:00 Uhr
Zwei Meister an der Kamera

© Dumont

Mit Güler und Jürges ehrt das Festival zwei Künstler, die mit ihrer visuellen Ästhetik die internationale Foto- und Kinokunst über mehrere Generationen nachhaltig beeinflusst haben. Der armenischstämmige Güler wurde 1928 in Istanbul geboren und begann seine Karriere als Fotojournalist 1950 bei der Zeitung „Yeni Istanbul“.

Bereits 1961 zählte ihn das britische Magazin Photography Annual zu den sieben besten Fotografen der Welt. Gülers Bilder, die sich durch ihren präzisen Blick für das Menschliche im Alltag auszeichnen, finden sich weltweit in Museen und wirkten stilbildend für viele Filmregisseure.

Die Karriere von Jürgen Jürges, 1940 in Hannover geboren, ist eng mit dem Neuen Deutschen Film verbunden. Er arbeitete mit Volker Schlöndorff, Rainer Werner Fassbinder und erhielt für seine sensible Kameraarbeit bei Wim Wenders’ „In weiter Ferne so nah!“ 1994 den Deutschen Filmpreis.

Jürges war „Director of Photography“ bei Michael Hanekes „Funny Games“ sowie bei Florian Gallenbergers Historiendrama „John Rabe“. Er engagiert sich immer wieder auch für türkische Filmprojekte. Unter anderem drehte er mit Zülfi Livaneli „Eisenerde Kupferhimmel“ nach dem Roman von Yaþar Kemal.

Mit Edgar Reitz kehrt auch der Ehrenpreisträger von 2014 nach Nürnberg zurück. Der renommierte deutsche Filmemacher ist Vorsitzender der Spielfilm-Jury. Eröffnet wird das Festival am 4. März in der Tafelhalle mit Osman Okkans Dokumentarfilm „Eine Legende aus Istanbul“ über Leben und Kunst von Ara Güler.