Landesbehörde neben den Gleisen?

21.9.2010, 14:28 Uhr
Landesbehörde neben den Gleisen?

© Winckler

Die Kommune wird mit der Besitzerin, der Firma Aurelis, einen städtebaulichen Vertrag schließen, der die Entwicklung des 17000 Quadratmeter großen Areals zwischen den Einmündungen von Luisen- und Jakobinenstraße regelt. Vorgesehen ist eine vorwiegend gewerbliche Nutzung, die unter anderem den Bau eines Parkhauses umfasst. Die dadurch entstehenden Stellplätze könnten Anwohnern das Leben erleichtern, aber auch die Attraktivität der gegenüberliegenden Betriebe, darunter das frühere Modehaus Bätz, steigern; diese haben kaum eigene Parkmöglichkeiten zu bieten.

Die Stadt wird — auf Kosten von Aurelis — dafür sorgen, dass ein neues Straßenstück zum Befahren des Geländes entsteht, dass Park- und Grünstreifen sowie ein Gehweg entlang der Gebhardtstraße gebaut werden. Geplant ist auch ein direkter Zugang aus der U-Bahn-Station Jakobinenstraße, der vor allem dem Landesamt für Statistik zugute käme.

Wie berichtet, liebäugelt das zuständige Innenministerium mit einem Neubau für die rund 500 Beschäftigten der Landesbehörde, die in Teilen aus München in die Kleeblattstadt übersiedeln wird. Fürs Erste ist das Statistikamt zwar im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Quelle-Versandhauses an der Nürnberger Straße untergebracht, doch das gilt nur als Übergangslösung. Der Freistaat verhandelt bereits mit Aurelis über ein passendes Grundstück auf dem Bahnhofsgelände.

Die Stadtspitze hat keinen Hehl daraus gemacht, dass sie diesen Standort für die Landesbehörde favorisiert, würde er doch zu einer stabilen und dauerhaften Belebung des vernachlässigten Quartiers beitragen. Zudem ist die Fläche durch Zug und U-Bahn bestens an den Nahverkehr angebunden — praktisch für jene Mitarbeiter, die von der Landeshauptstadt aus nach Fürth pendeln.

Den Gedanken, den Amtsneubau neben dem Gewerbehof „complex“ in der äußersten Südstadt zu platzieren, hat das bayerische Innenministerium dagegen dem Vernehmen nach wieder verworfen — sehr zur Erleichterung der Stadt.