Landkreis pflegt sein Image

29.6.2015, 06:00 Uhr
Landkreis pflegt sein Image

© Foto: Glaser

Die Stelle für das Regionalmanagement gibt es im Landratsamt seit 2010. Erst relativ spät ist der großstadtnahe Landkreis Fürth damals in das seit 2006 aufgelegte Förderprogramm des Freistaates zur Stärkung der Attraktivität und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ländlicher Lebensräume eingestiegen, das die Kosten für die Regionalplanung zu 50 Prozent übernahm. Seit Dezember 2012 läuft die zweite Förderperiode, allerdings mit dem damals auf 25 Prozent der Personalkosten reduzierten Fördersatz.

Jetzt ist die Zuständigkeit vom Wirtschafts- zum Heimatministerium gewechselt, wie Landrat Matthias Dießl im Ausschuss erläuterte. Seitdem ist der Zuschuss wieder auf 50 Prozent aufgestockt. Gedeckelt ist die staatliche Förderung auf 100 000 Euro im Jahr.

„Das Regionalmanagement ist eine erfolgreiche Einrichtung“, so Dießl, weshalb er empfahl, die Kreisverwaltung mit der neuerlichen Antragstellung zur Unterstützung der Stabsstelle für die Vernetzung von Wirtschaft, Verwaltung, Politik sowie lokalen Akteuren im ganzen Landkreis zu beauftragen. Handlungsbedarf bei der Bewältigung von Zukunftsaufgaben sieht die Kreisverwaltung weiterhin, hier könne das mit einer Vollzeit und zwei Teilzeitstellen ausgestattete Regionalmanagement „einen wertvollen Beitrag leisten“, war in der Sitzungsvorlage zu lesen. In den zurückliegenden Jahren konnte der Landkreis jeweils etwa 70 000 bis 90 000 Euro an staatlichen Zuschüssen abschöpfen. Die gleiche Summe war über die Kreiskasse zu investieren.

Bei den Vorgaben für die Handlungsfelder, der sich das Regionalmanagement annehmen soll, „macht es uns das Ministerium leicht“, so Dießl, „sie sind sehr allgemein gefasst“. Als zentrale Aufgabe nannte der Landrat die Entwicklung von Strategien, um dem demographischen Wandel zu begegnen, das Feld der Siedlungsentwicklung etwa im Aufbau starker Ortskerne oder einem Ortsgrenzen übergreifenden Flächenmanagement sowie die Stärkung der regionalen Identität.

Was das Regionalmanagement vor Ort aus der Theorie der Förderrichtlinien machte, verdeutlicht der Katalog an bisher umgesetzten Maßnahmen: Intensiv gearbeitet hat die Stabsstelle beispielsweise am Image des fahrradfreundlichen Landkreises, eine Tourenkarte wurde aufgelegt, die Radwege sind heute einheitlich ausgeschildert. Installiert wurden diverse Online-Portale wie die kreisweite Ehrenamtsbörse oder der Marktplatz der Möglichkeiten als Forum unter anderem für Künstler aus dem Fürther Land.

Etabliert hat sich die Wohnraumberatung, die eine Wanderausstellung über selbstbestimmtes Wohnen im Alter begleitet. Viel Abstimmungsarbeit erforderten Bacik zufolge die Infopoints, die dieser Tage an zehn markanten Stellen wie der Cadolzburg, dem Palm Beach oder dem FunPark aufgestellt wurden, um Gäste über touristische Highlights und Freizeitangebote im ganzen Landkreis zu informieren. Letztlich, so Bacik, gehe es darum, den Landkreis im Chor der großen Nachbarn zu positionieren und auszuloten, in welcher Form er mit Nürnberg oder Fürth konkurrieren könne.

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