Langenzenn: Jetzt gibt’s Wunschpunkte im Kloster

3.7.2015, 16:00 Uhr
Langenzenn: Jetzt gibt’s Wunschpunkte im Kloster

© Foto: Sabine Rempe

Ein Sams, daran dürfte es keinen Zweifel geben, verbreitet das pure Chaos um sich herum. Im Klosterhof gibt es jetzt vier Samse. Emily (9), Yara (9) und die Zwillinge Timon und Natalja (9) teilen sich die Rolle – und die alles entscheidenden Wunschpunkte. Nacheinander tauchen die Fabelwesen auf und stiften Verwirrung. Eines haben die vier Sams-Schauspieler gemeinsam: Den dicken Bauch.

„Deshalb steckt ein Kissen im Kostüm“, verrät Yara: „Wenn die Sonne scheint, wird das ganz schön heiß.“ Ganz ähnlich konstruiert ist das Sams-Hinterteil, das deutliche Ähnlichkeit mit dem einer kleiner Ente aufweist: „Noch ein Kissen“, sagt Emily, „das ist aber eigentlich ganz lustig, weil es sich fast wie ein Sitzpolster anfühlt.“

Vierfach besetzt

Regisseurin Sonja Soydan, Mitbegründerin und Leiterin des Kinder- und Jugendtheaters der Klosterhofspiele Langenzenn, hat einen guten Grund, das quirlige Sams gleich vierfach zu besetzen: „Natürlich hätte das locker eine oder einer alleine spielen können, aber wir haben so viele tolle Kinder im passenden Alter, dass wir auf die Idee kamen, die Aufgabe zu teilen und jetzt ist das richtig klasse.“ Insgesamt werden 24 Jungen und Mädchen auftreten: „In der Kaufhausszene stehen sogar alle gemeinsam auf der Bühne.“

Seit Monaten wird fleißig geprobt. Alle Beteiligten im großen Team investieren viel Zeit in das gemeinsame Projekt. Für den 14-jährigen Julian Pollinger, der als Herr Taschenbier eine Hauptrolle übernommen hat, bedeutet das zum Beispiel Anwesenheit bei so ziemlich allen Proben.

Erfahrung hat Julian: Er kümmerte sich bereits 2012 als Professor Habakuk um das „Urmel aus dem Eis“. Zu den Jüngsten im Team zählt Tamino, er ist fünf und schon ziemlich aufgeregt, weil er aufs passende Stichwort als Feuerwehrmann, als Pilz und als furchterregender Eisbär auftreten wird.

„Bei uns spielen Kinder für Kinder“, sagt Sonja Soydan. Ein Prinzip, das bei den Klostermäusen in allen Bereichen gilt. Um die Technik kümmern sich unter anderem zum Beispiel Laurin (11), Simon (11) und Elias (15). „Es ist uns wichtig, dass junge Helfer einbezogen werden.“ Seit vielen Jahren im technischen Team dabei sind etwa Kilian Bock (20) und Matthias Wild (20).

Ganz wesentliche Aufgaben kommen darüber hinaus in der Produktionsleitung Sandra Fritsch (Regieassistenz) und Sue Rose (Theaterpädagogik) zu. Die Klostermäuse sind dazu stets auch Familiensache, so engagieren sich nicht nur viele Eltern und helfen mit. Sogar drei komplette Familien sind im Einsatz.

Künftige Erzieherin

Wie fließend die Grenzen zwischen Kinder-, Jugend- und Erwachsenentheater im Klosterhof sind, zeigen zum Beispiel Alexander Heubeck und Laura Fraas. Die 19-Jährige ist seit 2009 eine aktive Klostermaus und engagiert sich als Jugendleiterin. Als Frau Rotkohl spielt sie ihre erste große Rolle. „Ich mache eine Ausbildung zur Erzieherin, das hier passt prima dazu und macht mir einfach Spaß.“

Der 18-jährige Alexander Heubeck war im vergangenen Jahr als Puck im „Sommernachtstraum“ dabei. Jetzt wundert er sich in „Eine Woche voller SAMStage“ als Lehrer Groll über die Streiche des Sams. Sein erdbrauner Cordanzug und die schrecklich vernünftigen Schnürschuhe stammen aus dem Fundus.

Für Alexander, der gerade sein Abitur gemacht hat, ganz sicher nicht der letzte Schick. Trotzdem kann er seiner Rolle persönliche Aspekte abgewinnen: „Ich will ein Studium für Lehramt beginnen, am liebsten möchte ich später Geschichte unterrichten.“

„Eine Woche voller SAMStage“ hat am Sonntag, 16 Uhr, im Klosterhof Langenzenn Premiere. Der Wetterbericht sieht einen heißen Start in die Kindertheatersaison voraus. Sonja Soydan verspricht: „Wir spannen die Sonnensegel auf und legen eine Pause für Erfrischungen ein.“

www.klostermaeuse.de

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