Minister dankt Bienenzüchtern

15.10.2014, 13:00 Uhr
Minister dankt Bienenzüchtern

© Foto: Etzold

Der Einladung zur Feier in der „Alten Kirche“ war sogar Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) gefolgt, der die Ehrenmitglieder Karl Seidel, Georg Pelka, Helmut Lohbauer und Daniel Scholz persönlich auszeichnete. „Der Besuch des Ministers ist uns eine große Ehre“, betont der Vorsitzende Christian Seyfferth. Natürlich waren auch die Repräsentanten der örtlichen Politik, darunter Bürgermeister Kurt Krömer und eine Vielzahl von Stadt- und Bezirksräten, vor Ort.

Wahlfach Imkerei

Der Bienenzuchtverein, der im September 1889 gegründet wurde, hat heute 140 Mitglieder – davon 44 Aktive mit eigenen Völkern. Die imkerliche Aus- und Weiterbildung stand und steht im Vordergrund der Aktivitäten, dazu gehört die Jugendarbeit. „Die Nachwuchsarbeit ist uns wichtig, deshalb betreuen wir an der Steiner Mittelschule das Wahlfach Imkerei, für das ein Lehrbienenstand eingerichtet wurde“, berichtet Seyfferth.

Obwohl die staatenbildenden Honigproduzenten für den Erhalt der biologischen Vielfalt und ein intaktes Ökosystem extrem wichtig sind, sinkt die Zahl der Bienenvölker in Deutschland. Deshalb unterstützt die Stadt Stein die Bienenzüchter durch die Anlage von Blumenwiesen, Blühstreifen und Bienenhotels und war eine der ersten Gemeinden, die Hilfsmaßnahmen für nachhaltigen Bienenschutz in die Tat umsetzte.

]Ein besonderes Ehrenmitglied, das die goldene Armbruster-Medaille (eine der höchsten Auszeichnungen in der Imkerei) sowie die Ehrennadel in Gold erhielt, ist Karl Seidel. Er kam 1961 zum Bienenzuchtverein und entdeckte die Liebe zu den summenden Hautflüglern bereits in seiner Jugend.

„1947 kam ich durch meinen Großvater mit Bienen in Kontakt und bin seither Imker“, erzählt der Herr mit den schneeweißen Haaren, der ein Lausbubengesicht hat und nicht wie ein 82-Jähriger aussieht. Er lacht: „Meine Bienen haben mich fit gehalten und ich bin viel Rad gefahren.“

Leider sei 2014 kein gutes Bienenjahr gewesen, bedauert er. Nicht nur die Varroamilbe mache den Tieren zu schaffen, sondern auch das zu kalte, zu trockene Frühlingswetter sowie das oft nur noch einseitige Nahrungsangebot aus Monokulturen. „Den Bienen in der Stadt geht es besser, als den Landbienen, weil sie in Gärten, Parks und auf Balkonen abwechslungsreiches Futter finden, während auf den Feldern nur noch Raps oder Mais angebaut wird.“

Silberne Ehrennadel

Zustimmung erhält Seidel von seinem Vereinskollegen Georg Pelka, der den Bienenzüchtern seit 30 Jahren angehört und dem dafür – wie seinen Vereinskollegen Lohbauer und Scholz – eine silberne Ehrennadel vom Minister ans Revers geheftet wurde. „Die Bienen sind nicht nur für die Natur wichtig, sondern auch für uns Imker ein elementarer Lebensbestandteil“, schwärmt er.

Wie oft er schon gestochen wurde? „Nicht so sehr oft, deshalb trage ich die Schutzkleidung auch nur beim Steiner Kirchweihzug“, scherzt er. Und auch hat Karl Seidel einen spitzbübischen Imker-Spruch parat: „Es ist der Biene Pflicht, dass sie jeden Sünder sticht.“

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