Mit Planwagen auf die Erfolgsspur

28.1.2012, 10:00 Uhr
Mit Planwagen auf die Erfolgsspur

© Thomas Scherer

Als Grund nannte Geschäftsführerin Andrea Schauer bei der Bilanzpräsentation die Preise für die Neuheiten-Packungen, die um sieben Prozent unter dem Niveau des Vorjahres lagen. Der Absatz stieg umgekehrt zu wenig, um dieses Minus auszugleichen. So hat die Future-Planet-Spielwelt, die mit zahlreichen technischen Zusätzen die Kinder begeistern sollte, die Erwartungen beim Verkauf nicht im vollen Umfang erfüllt.

Schauers Resümee: Je schneller die Playmobil-Spielwelten zu begreifen sind, desto beliebter sind sie. Die Produkte-Pipeline für das laufende Jahr lässt die Zirndorfer daher auf wieder steigende Umsätze hoffen. Klassiker wie das Thema Wilder Westen mit Indianern, Cowboys und Planwagen oder der Reiterhof, der vor allem auf Mädchen zielt, werden frisch aufgelegt. Neu im Sortiment ist das Ferienhotel, das ebenfalls die weiblichen Fans, die rund 35 Prozent der Kunden ausmachen, ansprechen soll. Die Fußball-Arena im Klappkoffer erscheint rechtzeitig vor der Europameisterschaft. Ein Frachtschiff mit Verladekran, ein Containerstapler und ein Cargo-Lkw sind Teile der neuen Playmobil-Logistikwelt.

Außerdem will die Marke unabhängiger vom Weihnachtsgeschäft werden, in dem bislang rund 40 Prozent des Umsatzes erzielt werden. Der Verkauf unter dem Jahr soll nicht zuletzt mit kleineren Packungen „zu Taschengeldpreisen“ gestärkt werden, hieß es. Insgesamt möchte Playmobil mit 130 Neuheiten den Umsatz bis Jahresende steigern. Geschäftsführerin Schauer rechnet mit einem Plus „im mittleren einstelligen Bereich“.

Im vergangenen Jahr ist der Umsatz weltweit um 0,4 Prozent auf 505 Mio. € gesunken. In der Heimat, dem größten Markt, lag der Rückgang bei zwei Prozent. Der Marktanteil sank von 7,9 auf 7,3 Prozent. Damit liegt die Marke aber immer noch auf Platz zwei nach Lego, betont Schauer. Zur Kernzielgruppe zählen die Vier- bis Siebenjährigen.

Der größte Auslandsmarkt Frankreich hat ein leichtes Plus beschert, auf dem schwierigen US-Markt gingen die Erlöse zurück. Der Exportanteil liegt insgesamt bei 69 Prozent (Vorjahr: 68 Prozent).

Der Umsatz der gesamten Gruppe ist 2011 derweil um knapp ein Prozent auf 564 Mio. € gestiegen. Das liegt am kräftigen Plus bei dem zweiten Standbein, den Pflanzgefäßen der Marke Lechuza. Hier flossen mit 45,6 Mio. € 13 Prozent mehr in die Kassen. Rund 13 Mio. € hat der Playmobil-Funpark zum Gesamtumsatz beigetragen. Über 725000 Gäste haben den Freizeitpark in Zirndorf 2011 besucht.

Zum Gewinn macht das Unternehmen keine genauen Angaben. Man habe aber schwarze Zahlen geschrieben, so Schauer.

Millionen für Heimatstandort

Mit Millionensummen will Alleininhaber Horst Brandstätter den Heimatstandort in Franken stärken. Im laufenden Jahr sollen europaweit 81,5 Mio. € investiert werden — 91 Prozent davon in Deutschland. Neben der Zentrale in Zirndorf und der Fertigung in Dietenhofen unterhält die Brandstätter-Gruppe Werke auf Malta, im tschechischen Cheb und in Spanien. Der Personalstand ist zuletzt um acht Prozent auf 3520 Mitarbeiter gestiegen, davon 1859 in Deutschland (Vorjahr: 1758).

 

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