Musikschule und Kunigunden-Kita in Lauf eingeweiht

18.10.2014, 15:51 Uhr
Musikschule und Kunigunden-Kita in Lauf eingeweiht

© Braun

Lichtdurchflutete, freundliche Räume, bodentiefe Fenster, jede Menge Holz und helle Farben schaffen eine heimelige Atmosphäre in dem Gebäudekomplex an der Kunigundenstraße 21. Aus einer Tür dringt leise Klaviermusik, aus dem Garten Kinderlachen herüber. Kita und Musikschule sind über einen verglasten Übergang miteinander verbunden. Darunter hindurch spazieren Anwohner aus dem angrenzenden Wohngebiet über den Philosophenweg hinüber zur Kunigundenwiese.

Die Verbindung von Mensch und Natur, Kindern und Musik sei die Idee hinter seinem Entwurf gewesen, erklärt Architekt Martin Pöllot. Ein Entwurf, den der Laufer Stadtrat einstimmig aus allen Vorschlägen ausgewählt hatte. Zusätzlich zum Erscheinungsbild hatten vor allem die vier Prinzipien überzeugt, auf die das Architekturbüro Wert gelegt hatte.

Nachhaltig und schadstoffarm

Neben Nachhaltigkeit – in dem in Brettstapelweise errichteten Massivholzhaus wurden heimische Bäume und Juramarmor aus dem Altmühltal verwendet – stand eine umweltfreundliche Energiebilanz im Fokus. Das Gebäude hat Passivhaus-Standard und ist an die Hackschnitzelanlage im Schulzentrum angebunden. Um besonders schadstoffarm zu arbeiten, wurden alle Materialien vorab durch das "Sentinel Haus Institut" geprüft und freigegeben. Daneben spielten Akustik und Schalldämmung eine wichtige Rolle.

Musikschule und Kunigunden-Kita in Lauf eingeweiht

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4,3 Millionen Euro hat der 50 Meter lange, 32 Meter breite und sieben Meter hohe Neubau gekostet und liegt damit genau im Budget. Die beiden Gebäude auf dem rund 1500 Quadratmeter großen Areal haben eine Nutzfläche von 885 Quadratmetern. Der Zeitrahmen konnte nicht ganz eingehalten werden. Eigentlich sollte die Musikschule im April fertig sein, doch die Insolvenz des Fassadenbauers brachte das Projekt ins Stocken, sodass der Einzug erst im September möglich war.

Leben herrscht seit April aber bereits in der Kita. 77 Kinder toben und spielen dort in vier Gruppen- und einem Mehrzweckraum. Und auch wenn es viel Improvisationstalent und Geduld brauchte, wie Einrichtungsleiterin Karin Tiroch erzählte, sei man doch froh, dass Kindern und Betreuerinnen während der Bauzeit der Umzug in Container erspart blieb und sie im alten Kindergarten bleiben konnten. Dafür werden sie nun mit modernen, bunten und funktionalen Räumen belohnt. Die Rutsche, die vom ersten Stock in den großen Garten führt, kommt in ein paar Wochen.

"Sensationelle Akustik"

Auch Musikschulleiter Christoph Grassl hatte allen Grund zum Strahlen. Bisher hatten Unterricht und Konzerte in über die Stadt verstreuten Räumen stattgefunden. Grassl bedankte sich bei den Schulen und Institutionen, die der Musikschule jahrelang "Asyl" gewährt hatten. Nun stehen zehn Übungsräume für bis zu 50 Schüler und ein 120 Quadratmeter großer Konzertsaal mit "sensationeller Akustik" (Grassl) zur Verfügung.

Musikschule und Kunigunden-Kita in Lauf eingeweiht

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Bürgermeister Benedikt Bisping lobte das Zusammenwirken aller Beteiligten und bezeichnete den Gebäudekomplex als "Investition in die Zukunft". Denn dort sollen nicht nur Kinder betreut und musisch gebildet werden, der Konzertsaal, der rund 100 Besuchern Platz bietet und im Sommer nach außen erweitert werden kann, soll auch für andere Veranstaltungen der Stadt genutzt werden. Ein Nutzungskonzept ist in Planung.

Als Gratulanten waren Landrat Armin Kroder und Wolfgang Greth, Vorsitzender des Verbands der Musikschulen, gekommen, die das Bauwerk bestaunten und ihm einen guten Geist wünschten. Die Segnung übernahmen die Pfarrer der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden, Friedhelm Beck und Stefan Alexander. Den symbolischen Schlüssel übergab Axel Fischer vom Bauamt der Stadt Lauf. Und auch Geschenke gab es: ein Buch mit Zeichnungen aus dem Landkreis von Landrat Kroder, ein neues Akkordeon vom Förderverein der Musikschule und einen Scheck über 5000 Euro von Architekten, Baufirmen und Sparkasse.

Aber was wäre ein solches Fest ohne die Hauptakteure? Und so zeigten die Schüler der Musikschule in mehreren Stücken ihr Können und Altbürgermeister Rüdiger Pompl löste ein Versprechen ein und spielte ein Duett mit Grassl am Klavier. Und auch die Kunigunden-Kinder gaben ein Ständchen zum Besten, bevor sie am Nachmittag mit ihren Familien feierten.

Wer sich selbst ein Bild von der Musikschule machen möchte, hat dazu am Sonntag, 19. Oktober, von 14 bis 17 Uhr beim Tag der offenen Tür Gelegenheit. Der Eintritt ist frei, es gibt Kaffee, Kuchen und kalte Getränke.

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