Nachwuchs für Gartenbauer in Gunzenhausen und Umgebung

14.2.2016, 17:31 Uhr
Nachwuchs für Gartenbauer in Gunzenhausen und Umgebung

© Jürgen Leykamm

Auf einen positiven Trend in Sachen Jugendarbeit hatte man aber im vergangenen Jahr auch kräftig hingewirkt. Etwa in Person von Kreisfachberaterin Carola Simm, die erstmals bei der Aktion „Apfeltag“ den Lebensraum Streuobstwiese vor allem den Vorschulkindern schmackhaft machte.

Erfreut zeigte sich der Verbandsvorsitzende Gerhard Durst vor allem darüber, dass viele Obst- und Gartenbauvereine Sonderaktionen für Kinder durchgeführt haben und sich zunehmend bei den Ferienprogrammen in den Gemeinden beteiligen. In Neudorf wurden Muttertagsgestecke gebastelt, in Dittenheim Blumenzwiebeln gesteckt, in Degersheim Osterbrunnen geschmückt, in Pfofeld Hängebrücken gebaut und in Büchelberg Kräuter-Kalkschotterbeete angelegt. In Meinheim erblickte mit den „Wühlmäusen“ gar eine eigene Kinder- und Jugendgruppe das Licht der Welt, die es auf Anhieb auf 25 Teilnehmer brachte. Damit das wachsende Interesse des Nachwuchses auch entsprechend pädagogisch begleitet werden kann, lud der Verband die Jugendbeauftragten zu einem Seminar ins Freilandmuseum in Bad Windsheim.

Generationswechsel steht an

Auch die Altersstruktur in den Chefetagen der Vereine bewegt sich. Derzeit sei ein Generationswechsel im Gange, wie Durst betonte. Zahlreiche Vereinsjubiläen galt es obendrein zu feiern. Außerdem gelang es, die aus Funk und Fernsehen bekannte Buchautorin Barbara Krasemann für eine Veranstaltung zu gewinnen, bei der sie aufzeigte, wie sie ihre Gartenpflanzen in essbare Köstlichkeiten verwandelt. Ein Besuch auf der „Blumeninsel am Altmühlsee“ und der dortigen Vogelinsel, das Apfelsaftpressen bei den Streuobsttagen in Spielberg und die Beteiligung bei der Altmühlfrankenmesse bildeten weitere Höhepunkte des Veranstaltungsjahrs 2015. Auch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim wurde besucht – mit besonderem Augenmerk auf die Versuchsanlage für Klimabäume. Inforeisen führten an die polnische Ostsee-(„Bernstein-“)Küste und nach Rüdesheim. Dass es auch zuhause schön ist, bewies der „Tag der offenen Gartentür“ in Ober- und Unterwurmbach. Friedhofs- und Dorfwettbewerb bildeten ebenso zwei große Schwerpunkte. Bei Kirchweihumzügen in Treuchtlingen, Weißenburg und Gunzenhausen engagierten sich die Obst- und Gartenbauer ebenso wie beim Kirschenfest in Kalbensteinberg und beim Erntedankfest am Altmühlsee.

Erstmals war im „Umweltmagazin“ des Landkreises der „Altmühlfränkische Obstkurier“ zu finden. Durch die Erhebung Altmühlfrankens zur Leader-Region können nun auch Gartenbauvereine von Projektförderungen profitieren, was der OGV Nennslingen mit einem Antrag für die Modernisierung einer „Erlebnis-Mosterei“ bereits nutzte.

Ein gutes Beispiel für den Erhalt der Streuobstwiesen gaben die Gräfensteinberger Gartenfreunde, die Ende Oktober fast 4,5 Tonnen Obst aufklaubten. Der Verschönerungsverein Solnhofen engagierte sich mit Obstsaftpressen zugunsten der Kita und der Grundschule und stellte beiden über 1000 Liter Saft zur Verfügung.

Dursts Wunsch für 2016 ist klar: Die Goldmedaille für Meinheim beim Bundesentscheid des Dorfwettbewerbs. Im Vorfeld findet dort heuer auch der „Tag der offenen Gartentür“ statt. Es wäre zudem schön, wenn noch mehr junge Menschen sich als „grünes Gewissen“ für die Dörfer einsetzten, so Durst weiter. Doch auch die Politik sei gefragt. So erhofft sich der Vorsitzende beispielsweise kostenlose Beratungsunterstützung und Fördermöglichkeiten seitens des Freistaats, damit Lösungen für die Leerstände in den Ortskernen gefunden und verwirklicht werden können.

In Burgsalach machen sich Kinder und Jugendliche auf die Spuren der Römer, in Weißenburg wird der Betrieb „Botanik“ besichtigt, informierte Durst über die diesjährigen Aktivitäten. Baumpflege- und Veredlungskurse sind ebenso wieder im Angebot wie Führungen im Kreislehrgarten, wo erneut die „Apfeltage“ locken. Es geht zur Landesgartenschau nach Bayreuth und nach Berlin und Südengland, bevor der Chrysanthemenball im Oktober das Gartenjahr beschließt.

Lob für das breitgefächerte Programm gab es von Landrat Gerhard Wägemann, nach dessen Worten sich die Vielfalt in den positiv gestalteten Ortsbildern widerspiegele. Die OGV hätten für ihren Beitrag zur Heimatpflege „besondere Wertschätzung“ verdient, unterstrich Landtagsabgeordneter Manuel Westphal.

Treuchtlingens Bürgermeister Werner Baum zeigte einen Werbefilm über Treuchtlingen, der eindrucksvoll die Handschrift des hiesigen Gartenbauvereins trug. Für musikalische Umrahmung sorgte der Landfrauenchor, der unter anderem das Lied „Die Rose“ im Gepäck hatte.

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