Nervtötend: Betonwände verengen weiterhin den Tunnel

18.5.2018, 06:00 Uhr
Nervtötend: Betonwände verengen weiterhin den Tunnel

© Hans-Joachim Winckler

Es war einfach Zeit, mal wieder nachzufragen. Bei der Stadt Fürth und bei der Deutschen Bahn. Wann kommen endlich diese Betonwände weg, die den Verkehrsteilnehmern seit sechs Jahren das Leben schwer machen? Zuletzt glaubte man im Februar 2017, den Durchbruch erzielt zu haben. In einer Pressemitteilung aus dem Rathaus stand seinerzeit, die Bahn habe reagiert und einen "verbindlichen Zeitplan" vorgelegt. Bis zum Jahresende seien die Wände Geschichte. Aber: Im Mai 2018 sind sie noch immer da. Das passt ins Bild. Schon 2014 und 2016 hatten Bahn bzw. Rathaus angekündigt, dass sie bald verschwinden. Passiert ist beide Male nichts.

Begonnen hatte der Ärger 2012. Um Platz für die neuen S-Bahn-Gleise zu schaffen, versah die Bahn die Brücke über die Schwabacher Straße mit einem Erweiterungsbau. Allerdings verweigerte das Eisenbahnbundesamt nach Abschluss der Arbeiten die Freigabe: Die Bahn habe die Brückenpfeiler dauerhaft vor Autos sowie Lastwagen zu schützen. Vorher dürfen die während der Brückenbauzeit platzierten provisorischen "Gleitschutzwände" nicht entfernt werden.

Platzsparender Raumschutz lässt auf sich warten

Seitdem rangen Bahn und Stadt um eine Lösung, die irgendwann gefunden schien: An beiden Eingangsportalen der Unterführung sollen je zwei Säulen einen platzsparenden Rammschutz aus Stahl erhalten. Nur die Umsetzung lässt auf sich warten. Das Rathaus teilte jetzt auf FN-Anfrage mit: Man habe der Bahn 2017 und 2018 mehrere Briefe geschrieben, aber keine Antwort erhalten. "Wir wissen nicht, wie und wann die dort etwas machen", sagt Doris Langhardt, stellvertretende Leiterin des Tiefbauamts.

Stimmt nicht, erwidert die Bahn. Man stehe in Kontakt mit der Stadt Fürth. Und noch besser: "Wir sind so weit", sagt ein Bahnsprecher. Ende Mai werden die Arbeiten ausgeschrieben. Die Stadt müsse nur noch die sogenannte Kreuzungsvereinbarung unterschreiben. Im Spätsommer würden dann die Betonwände durch den besagten Rammschutz aus Stahl ersetzt.

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