Nürnberg macht sich stark: Das Semesterticket soll bleiben

12.3.2016, 06:00 Uhr
Bleibt das Semesterticket oder wird es nach einem kurzen Intermezzo wieder eingestellt? Sie Stadt Nürnberg bekennt jetzt Flagge.

© Mark Johnston Bleibt das Semesterticket oder wird es nach einem kurzen Intermezzo wieder eingestellt? Sie Stadt Nürnberg bekennt jetzt Flagge.

Spätestens im April muss der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) entscheiden, ob das zum Wintersemester 2015/16 eingeführte Ticket fortgesetzt wird. Bisher gilt es für die 55 000 Studierenden der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, der Technischen Hochschule Georg Simon Ohm und der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Gut 20.000 Studenten (36,81 Prozent) haben zu der verpflichtenden Basiskarte für 65 Euro auch das freiwillige Zusatzticket für 193 Euro gelöst.

Die acht beteiligten Kommunen und Landkreise haben – damit das Projekt Semesterticket vom VGN überhaupt nach langem Zögern gestartet wurde – eine einjährige Ausfallgarantie über 1,7 Millionen Euro zugesagt, falls das Angebot floppt. Zielmarge war dabei eine Kaufquote für das Zusatzticket von 37,7 Prozent, die fast erreicht wurde.

Nürnberg plädiert für dauerhafte Etablierung

Man kann also sagen: Das Ticket ist bereits ein Erfolg. Das Problem ist nur, dass die Garantie – die auch einigermaßen bezahlbare Ticketpreise absichert – nur für ein Jahr gilt. Platzt das Ticket nun, nachdem es gerade erst eingeführt wurde?

Die Stadt Nürnberg will mit ihrem klaren Bekenntnis für eine Fortsetzung nun ein Signal an VGN, beteiligte Kommunen und die Studierenden geben. "Um das Semesterticket dauerhaft zu etablieren", schlägt Nürnberg vor, die finanzielle Rücksicherung um ein Jahr zu verlängern.

Da die Kaufquote bereits sehr gut war, soll sie auf eine Million Euro reduziert werden. Nürnberg ist bereit, davon 600.000 Euro zu übernehmen. Der Stadtrat entscheidet darüber nächsten Mittwoch. Eine Zustimmung gilt als wahrscheinlich.

Die FAU hat die niedrigste Beteiligung

Damit könnte dann auch der Verkaufspreis des Semestertickets für das Sommersemester 2016 stabilisiert werden (65 Euro/199 Euro). Dann stoßen auch die Studierenden der Hochschule für Musik Nürnberg dazu. Gegen eine Beteiligung haben sich die Studenten der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg ausgesprochen. Zum Wintersemester 2016/17 verteuert sich die Basiskarte dann auf 70,80, im Sommersemester 2017 das Zusatzticket auf 204,20 Euro.

Am meisten wird übrigens das Semesterticket derzeit von den Studierende der Evangelischen Hochschule genutzt (49,58 Prozent), gefolgt von der Technischen Hochschule (43,91 Prozent). Am Ende steht mit der niedrigsten Beteiligung die FAU mit 33,98 Prozent. Hier wohnen viele Studierende in Erlangen und sind nicht so auf Busse und Bahnen bei ihrem Weg zur Uni angewiesen.

Die Basiskarte ermöglicht Fahrten im gesamten VGN von Montag bis Freitag zwischen 10 und 6 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 0 bis 24 Uhr. Die Zusatzkarte gilt auch von Montag bis Freitag zwischen 6 und 19 Uhr.

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