Nürnbergs Basketballer verloren, aber glauben an Play-offs

23.3.2014, 21:23 Uhr
Nürnbergs Basketballer verloren, aber glauben an Play-offs

© Sportfoto Zink

Gästetrainer Tony Garbelotto und seine Mannen hatten sich ganz fest vorgenommen, so schnell wie möglich in die Endrunde einzuziehen. Mit einem Sieg in Nürnberg wären sie nach Punkten mit den Korbjägern aus der Noris gleichgezogen. Die 1053 Zuschauer in der Halle am Berliner Platz durften sich auf ein interessantes Duell gefasst machen. Die Nürnberger wollten ihre Ambitionen unterstreichen, zudem hatte Cheftrainer Benjamin Travnizek seine makellose Heimbilanz zu verteidigen. Bis zu diesem Samstagabend hatten Adler & Co. noch kein Heimspiel unter seiner Leitung verloren.

Den unbedingten Willen, diese Partie gegen einen möglichen Gegner in den Play-offs zu dominieren, wussten die Nürnberger zunächst aber gut zu verstecken. Man tastete sich eher vorsichtig in die Partie hinein, erwischte zwar den etwas besseren Start, konnte die zwischenzeitliche 13:9-Führung allerdings nicht lange halten.

Bereits im zweiten Viertel zeigten die Heidelberger, warum sie von vielen Experten wesentlich stärker eingeschätzt werden, als es der aktuelle Tabellenstand aussagt. Während Nürnberg seine eigentliche Wurfstärke an diesem Abend schon früh in dieser Begegnung nie so richtig umsetzen konnte, steigerten sich die Gäste von Angriff zu Angriff und setzten sich immer mehr ab. Vor allem Heidelbergs Center Anthony Hill wurde zunehmend stärker und brachte die Defensive der Gastgeber in Verlegenheit. Das 37:48 zur Pause spiegelte die Kräfteverhältnisse wider.

Mangelnde Leidenschaft war Travnizeks Korbjägern nicht vorzuwerfen, doch auch in den Vierteln drei und vier hatte man den Eindruck, dass Heidelberg immer eine passende Antwort parat hatte. Die Gäste ließen sich die komfortable Führung nie mehr streitig machen. Vor allem Nico Adamczak, Anthony Hill und Shyron Ely drückten dem Angriffsspiel der Academics ihren Stempel auf. Nach dem 50:62-Rückstand schwand der Glaube, dieses Match noch umbiegen zu können. Frustration machte sich bei den Nürnbergern breit. Abzulesen an den technischen Fouls, die Nürnbergs Basketballer kassierten.

Auch im Schlussviertel blieb die Überraschung aus, und die Mannschaft aus dem Rhein-Neckar-Kreis bescherte Benny Travnizek seine erste Heimpleite: Mit 70:83 mussten sich die Gastgeber geschlagen geben. Vor allem unter dem Korb hatten die Nürnberger viel zu häufig das Nachsehen, Heidelbergs Center hatte kräftig aufgeräumt. „Wie der Tony in den letzten zwei Vierteln aufgedreht hat, war schon beeindruckend. Er hat alle mitgerissen“, befand Gästetrainer Garbelotto rundum zufrieden.

Auf Nürnberger Seite erwischten fast alle Stützen der Mannschaft einen eher gebrauchten Tag. Einzig Bingo Merriex konnte zumindest phasenweise gefallen. 22 Punkte hatte der US-Amerikaner am Ende auf seinem Konto stehen. Dagegen blieb Publikumsliebling Conny Adler in seinem 100. Spiel für Nürnberg weitestgehend blass. Auch Routinier Ronald Thompson wusste kaum Akzente zu setzen.

Die Formkurve zeigt in eine gefährliche Richtung. Zwei Spieltage vor Schluss scheint der Einzug in die Play-offs gefährdeter denn je. Nur Cheftrainer Travnizek mag sich von der Unsicherheit seiner Schützlinge nicht anstecken lassen. „Mit so etwas beschäftigen wir uns überhaupt nicht.

Die Jungs müssen das Spiel jetzt verarbeiten, und dann bereiten wir uns wie immer auf die Aufgaben gegen Crailsheim und Leverkusen vor. Wir werden in die Play-offs einziehen. Einen Plan B gibt es für uns nicht.“

Nürnberg: Merriex 22, Smith 10, Thompson 10, Schröder 7, Fleischmann 6, Adler 4, Wolf 4, Chavis 3, Reile 2, Bernard 2, Lewandowski.

Spielverlauf: 0:2, 2:2, 13:9, 18:14, 20:17, 20:19, 20:22, 20:24 – 22:26, 27:27, 29:34, 33:38, 35:45, 37:48 – 38:48, 41:50, 43:55, 45:57, 47:59, 50:62 – 50:64, 55:66, 57:67, 59:71, 61:73, 63:73, 65:79, 67:81, 70:83.

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