Oberasbacher wollen nicht austrocknen

22.6.2015, 06:00 Uhr
Oberasbacher wollen nicht austrocknen

© Scherer

Die Stadtverwaltung Oberasbachs meldet jedoch Bedenken an. Das Landratsamt Fürth hatte im Mai dieses Jahres dem Antrag, jährlich 45000 Kubikmeter Wasser aus dem Asbach abzuleiten, zugestimmt. Dem Oberasbacher Stadtrat gefällt das ganz und gar nicht. Fraktionsübergreifend wurde dafür gestimmt, den Rechtsweg zu beschreiten und gegen die Bewilligung zu klagen.

„Die von uns angesprochene Kanzlei hat darauf hingewiesen, dass die Aussichten dafür, dass wir diesen Rechtsstreit gewinnen werden, sehr gering sind“, gab Bürgermeisterin Birgit Huber zu bedenken. Doch davon ließ sich im Stadtrat niemand entmutigen.

Die Stadträte waren sich einig, dass bei einer jährlichen Wasserentnahme dieser Menge der Asbach austrocknet. „Wenn wir nicht gegen das Vorhaben klagen, haben wir schon aufgegeben“, meinte Norbert Schikora (Grüne). „Es wäre eine Katastrophe für ganz Oberasbach, wenn der Asbach nicht mehr fließen würde.“

Jürgen Schwarz-Boeck (CSU) schloss sich der Meinung seines Stadtratskollegen an. „Wir haben so viel in die Renaturierung des Asbachs gesteckt, wenn wir jetzt hinnehmen, dass er trockengelegt wird, war das alles für die Katz’. Das dürfen wir nicht zulassen.“ Schwarz-Boeck weiter: „Uns muss aber auch bewusst sein, dass das eine politische Klage wird und wir eventuell für unser Anliegen demonstrieren müssen.“ Auch die SPD-Fraktion sprach sich strikt dagegen aus, Oberasbach „noch trockener zu legen“. Auch der Bund Naturschutz habe bereits sein Veto eingelegt, am Oberlauf des Asbaches die geplante Menge Wasser abzuzweigen. „Wir müssen klagen“, unterstrich Peter Heinl. „Auch wenn die Aussichten dafür schlecht sind. Wir dürfen uns nicht vom Landratsamt trockenlegen lassen.“

Peter Thomas (FDP), selbst Landwirt, argumentierte, es sei „aus landwirtschaftlicher Sicht unsinnig“ am Wolfgangshof Gemüse anzubauen. „Es gibt noch keine Angaben dazu, wie die Anlage baulich aussehen soll, aber der Gemüseanbau ist immer sehr wasserintensiv“, sagte Thomas. „Wasser ist ein zu hohes Gut, als dass wir nicht klagen sollten.“

Auf einen Antrag der CSU-Fraktion hin will die Stadtverwaltung nun prüfen, was es kosten würde, eine Grundwassermessstelle einzurichten. Außerdem sollen die derzeitigen Abflussmengen des Asbachs gemessen werden. Mit Hilfe dieser Daten sollen Beweise dafür gesammelt werden, dass die geplante Wasserentnahme den Asbach überfordern und ergo den Oberasbachern schaden würde.

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