Künstliche Intelligenz

Pick&Go ohne Smartphone: Neue Technologie in Regensburger Supermarkt

Alina Boger

E-Mail zur Autorenseite

15.1.2024, 08:20 Uhr
Einkaufen ohne Kasse ist nichts Neues - in diesem Regensburger Supermarkt ist das jetzt auch ohne Smartphone möglich. (Symbolbild)

© IMAGO / Funke Foto Services Einkaufen ohne Kasse ist nichts Neues - in diesem Regensburger Supermarkt ist das jetzt auch ohne Smartphone möglich. (Symbolbild)

Der Discounter Netto führt eine Neuheit bei seinem "Pick&Go"-System ein - mit einer neuen Filiale in Regensburg, die am 9. Januar ihre Türen öffnet, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung verkündet. Das Neue an dem Konzept ist, dass Kunden nun nicht zwingend ein Smartphone zum Einkaufen brauchen. Die neue Filiale soll mit einer Fläche von 800 Quadratmetern der größte autonome Einkaufsstandort in Europa sein.

Kunden müssen sich laut dem Unternehmen nicht mehr zwingend bei der Netto-App registrieren, um autonom einkaufen zu können. "Mit unserem weltweit einmaligen ‘Pick&Go‘-Konzept bauen wir unsere Vorreiterrolle im autonomen Einkaufen aus: In unserer neuen Filiale in Regensburg ist ‘Pick&Go‘ erstmals ohne aufwändige Registrierung und ohne Check-in in Real-Time möglich", erklärt Christina Stylianou, Abteilungsleiterin der Netto-Unternehmenskommunikation.

Wie funktioniert das neue Konzept?

Ermöglicht wird die Innovation durch künstliche Intelligenz (KI). Die Technologie soll in den Decken und in den Regalen verbaut sein. Wenn ein Kunde ein Produkt nimmt, ordnet die KI das Produkt dem jeweiligen Kunden zu und erstellt einen individuellen Warenkorb mit dem entsprechenden Einkaufsbetrag. Der Discounter versichert aber, dass dieser Prozess anonym verlaufen soll. Die KI soll keine biometrischen Daten oder Bewegungsprofile erfassen. Sobald der Kunde bezahlt hat und den Laden verlässt, sollen alle Daten wieder gelöscht werden.

Durch eine Technologie, die gemeinsam mit dem Waagenhersteller METTLER TOLEDO entwickelt wurde, sollen Obst und Gemüse automatisch gewogen werden. Wenn der Kunde ein entsprechendes Produkt aus dem Regal nimmt, steht das jeweilige Gewicht und der entsprechende Preis für das Produkt an einem Display, das an der Kiste der jeweiligen Sorte angebracht ist. Für Kunden bedeutet das, dass sie keine Produkte mehr wiegen müssen und direkt beim Herausnehmen erfahren, wie viel sie bezahlen müssen.

Einkaufen soll mit und ohne Smartphone möglich sein

In der neuen Filiale soll es zwei Fast-Exit-Terminals geben. Kunden sollen ihre Ware nicht mehr auf ein Kassenband legen oder scannen müssen. Auf dem Bildschirm des Terminals erscheint der Warenkorb des Kunden, sowie die Einkaufssumme. Das Besondere dabei soll sein, dass der Gesamtwert des Einkaufs nicht mehr erst bei der Bezahlung erscheint, sondern direkt. Bezahlen können Kunden mit Karte, Apple Pay, Google Pay oder mit der Netto-App. Kunden, die ihr Handy beim Einkaufen nutzen können und wollen, sollen außerdem App-Coupons einlösen können und ihren Kassenbon papierlos in der App erhalten.

"Pick&Go"-Systeme werden kritisiert, da ein Smartphone meist die Voraussetzung für das Einkaufen darstellt und das wiederum vor allem ältere Menschen ausschließt. Laut dem Discounter soll das in der neuen Filiale nicht der Fall sein: Zusätzlich zu den Fast-Exit-Terminals soll es weiterhin gewohnte Kassen mit Mitarbeitern und Selbstbedienungskassen geben.

Verwandte Themen