Offener Brief: Bahnpendlern fordern Verbesserungen

13.12.2017, 12:11 Uhr
Fiel dem Fahrplanwechsel zum Opfer: Der bei Pendlern beliebte ICE 1602, der abends von München über Treuchtlingen nach Nürnberg fuhr.

© Benjamin Huck Fiel dem Fahrplanwechsel zum Opfer: Der bei Pendlern beliebte ICE 1602, der abends von München über Treuchtlingen nach Nürnberg fuhr.

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit der beigefügten Anlage verweist eine Gruppe von Pendlern, und das ist nur ein Teil der ca. 60 Prozent Berufstätigen, die in der Bundesrepublik Deutschland im Durchschnitt ca. 16,8 Kilometer einfache Wegstrecke zur Arbeitsstelle fahren, auf einen infrastrukturellen Missstand!

Seit geraumer Zeit wird mit den regionalen Politikern die Thematik diskutiert und  Lösungsbeispiele aufgezeigt. Bisher wurde dies "offensichtlich/transparent" jedoch nicht weiterverfolgt. In diesem Rahmen wurden u.a. von der Pendlergruppe in einem Abstimmgespräch umfangreiche Unterlagen (siehe Anlage A und über 1100 Unterschriften von Pendlern zum Erhalt Quantität und Qualität der Zugverbindungen ab Bahnhof Treuchtlingen) übergeben.

Da bisherige Versuche, die Situation für Pendler aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zu verbessern, nicht von Erfolg gekrönt wurden, suchen wir nunmehr die breite Öffentlichkeit und hoffen, dass die prekäre Situation, an unserm Beispiel aufgehangen, einer wesentlichen Verbesserung zugeführt werden kann. Dieses Thema betrifft sicher nicht nur die Region Altmühfrankens sondern die gesamte Bundesrepublik Deutschland.

Wir ersuchen die politisch Verantwortlichen ihrer Pflicht, das "Gemeinwohl der Bundesrepublik gemäß dem Art. 56 Grundgesetz, zum Wohl des deutschen Volkes", in dieser Angelegenheit nachzukommen!
Diese Aufgabe sehen wir nicht nur bei den politisch Verantwortlichen sondern auch bei den Vertretern der Wirtschaftsunternehmen, bei denen die Bundesrepublik Deutschland der Mehrheitseigner ist. Im konkreten Fall beziehen wir uns auf die Vertreter der Deutschen Bahn AG im Speziellen.

Mit der Agenda 2010 ist eine Flexibilisierung der Arbeitswelt gefordert, mit der Folge, dass Arbeitnehmer zunehmend weitere Strecken zur Arbeit auf sich nehmen, um ihre Existenz am Heimatort zu sichern. Das teils extreme Pendeln hat auch Folgen für das sog. Ehrenamt in Vereinen, der Feuerwehr und Rettungsdiensten mit teils negativen Auswirkungen.

Um dieser Entwicklung und der rapiden Zentralisierung überregionaler Ballungsräume entgegen zu wirken, fordern wir eine Anpassung der infrastrukturellen Bedingungen an die Herausforderungen der Pendler. Konkret für eine bessere und vor allem direkte Zuganbindung aus den ländlich, regionalen Flächen in die/und aus den Ballungsräumen. Da die ländlichen Strukturen ganz wesentlich von den Ausgleichszahlungen bei der Einkommensteuer abhängig sind, hat dies auch Auswirkungen auf die Finanzlage von Kommunen und Landkreisen außerhalb der Zentren.

Zu diesem kurzen Abriss der Effekte (es gibt noch wesentlich mehr!) zum Thema Pendeln und dessen Auswirkungen auf die Region bitten wir um konkrete Aussagen, wie Sie die Struktur für Pendler zu verbessern gedenken. Im dargestellten Fall (s. Anlage B) versuchen wir zu verdeutlichen, dass die Fahrplanänderungen der Deutschen Bahn AG für die angesprochene Verkehrsverbindung und der sich ergebenden zusätzlichen Belastung nicht zum Wohl der Gesellschaft wirken! Politisch und ökonomisch mag eine Schnellbahnstrecke, zum Beispiel München - Berlin, sehr sinnvoll sein, nur dürfen dabei die Pendlerströme in diverse Zentren nicht vernachlässigt werden! Auch diese brauchen entsprechende Strukturen, um in Stoßzeiten (Rushhour) den Unternehmen, und im Weiteren der Volkswirtschaft, gerecht zu werden!

Wir bitten Sie um substanzielle Vorschläge und Entscheidungen, wie Sie dem großen Potential an Wählern, hier angespochen als Pendler, die Sachzwänge für das Pendeln sachgerechter und mit weniger Belastung ausführen wollen!?

Mit freundlichen Grüßen
Die Pendlergruppe (Namen sind der Redaktion bekannt)

Verwandte Themen


Keine Kommentare