Bericht: Yousif A. bestreitet Beteiligung an Tötung in Chemnitz

14.9.2018, 10:56 Uhr
Nach einem Streit war in der Nacht zu Sonntag in der Innenstadt von Chemnitz ein 35-jähriger Mann erstochen worden. Die Tat war Anlass für spontane Demonstrationen, bei denen es auch zu Jagdszenen und Gewaltausbrüchen kam.

© Jan Woitas/dpa Nach einem Streit war in der Nacht zu Sonntag in der Innenstadt von Chemnitz ein 35-jähriger Mann erstochen worden. Die Tat war Anlass für spontane Demonstrationen, bei denen es auch zu Jagdszenen und Gewaltausbrüchen kam.

Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet, sagte Yousif A. dem Leiter der Rechtsabteilung der irakischen Botschaft, er habe während des tödlichen endenden Streits einige Meter abseits gestanden. Ein Zeuge bestätigte dies laut NDR.

Die Chemnitzer Staatsanwaltschaft erklärte nach Angaben des NDR, der Anwalt des Tatverdächtigen, Ulrich Dost-Roxin, habe in dieser Woche Haftprüfung beantragt. Die Auswertung der Spurensicherung belege keine Tatbeteiligung seines Mandanten an der Tat, sagte Dost-Roxin dem Sender: "Keines der im Haftbefehl benannten Beweismittel weist nur im Geringsten auf eine Tatbeteiligung meines Mandanten hin." Der Haftbefehl hätte überhaupt nicht ausgestellt werden dürfen, sagte der Anwalt.

Am 26. August war am Rande des Chemnitzer Stadtfestes der 35-jährige Deutsch-Kubaner Daniel H. im Streit erstochen worden. Der Iraker Yousif A. und ein syrischer Tatverdächtiger wurden kurz darauf festgenommen und sitzen seither in Untersuchungshaft. Ein dritter Tatverdächtiger, der Iraker Farhad R., wird per Haftbefehl gesucht. Die drei Verdächtigen sind Asylbewerber. Rechte Gruppen hatten die Tat im Anschluss für ausländerfeindliche Demonstrationen instrumentalisiert.


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