Bürgerrechtler kritisieren Gesichtserkennung von Amazon

23.5.2018, 16:55 Uhr
Nicht erst seit Alexa: Amazon setzt stärker auf Dienstleistungen als auf das Kerngeschäft des Handels.

© Nick Ansell/PA Wire (dpa) Nicht erst seit Alexa: Amazon setzt stärker auf Dienstleistungen als auf das Kerngeschäft des Handels.

Rekognition ist als Software zum Erkennen ähnlicher Objekte in Bildern eine Dienstleistung für Kunden auf der Cloud-Plattform AWS. Die Technologie beherrscht nach früheren Angaben von Amazon "Gesichtserkennung in Echtzeit über mehrere zehn Millionen Gesichter und Suche von bis zu 100 Gesichtern in anspruchsvollen, überfüllten Fotos".

Der Bürgerrechtsorganisation ACLU liegen den Angaben zufolge Unterlagen vor, die den Einsatz von Rekognition durch Behörden bestätigen. Die Regierung könne damit dauerhaft Einwanderer verfolgen oder anhand von Bildern aus Kameras am Körper von Polizisten Demonstranten identifizieren, warnten die Autoren des offenen Briefs.

Amazon selbst hatte eine "zeitnahe und präzise Verbrechensprävention" in einer Mitteilung zum Ausbau des Funktionsumfangs von Rekognition als ein Einsatzgebiet der Software hervorgehoben. Als Beispiel wurde das Büro eine Sheriffs genannt, in dem die Identifizierungszeit für Verdächtige schon durch den Einsatz der vorherigen Version von Rekognition "von 2 bis 3 Tagen auf wenige Minuten" gesenkt worden sei. Mit den Verbesserungen komme die Antwort "nahezu in Echtzeit", hieß es.

Amazon betonte in einer Stellungnahme, man fordere von Kunden, dass sie sich beim Einsatz von Software des Konzerns an Gesetze halten. Rekognition werde eingesetzt, um Entführungsopfer zu finden - oder verloren gegangene Kinder in Freizeitparks. "Unsere Lebensqualität wäre heute viel niedriger, wenn wir neue Technologie verbieten würden, weil einige Leute sie missbrauchen könnten."

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