Dicke leben länger als Dünne

5.5.2014, 13:00 Uhr

Das Gehirn ist für die Gewichtszunahme verantwortlich es schützt den Menschen vor schädlichen Prozessen, die von Stress auslöst werden. Seine Erkenntnisse basieren auf aktuellen Ergebnissen der Hirnforschung.

Gerade rechtzeitig zum Frühlingsbeginn, wenn alle möglichen Arten von Diäten angepriesen werden, bricht Peters eine Lanze für Vollschlanke. Er definiert zwei unterschiedliche Stresstypen, die genetisch festgelegt werden. Warum der eine in die Gruppe A und der andere in die Gruppe B gehört, sei noch völlig unklar. Auf permanente Überforderung reagiere Typ A mit Krankheiten, Typ B mit Gewichtszunahme. Beides seien Schutzmechanismen gegen zu viel Kortisol, einem Stresshormon mit toxischer Wirkung.

Der Wissenschaftler fordert daher weniger Diäten und operative Eingriffe zur Gewichtsreduktion. Er plädiert für einen Abbau der Faktoren, die Menschen unter Dauerstress setzen. Es geht Peters nicht um Ernährungs- oder Bewegungsgewohnheiten. Er zählt das soziale Umfeld, also das Leben am Existenzminimum ebenso zu den Faktoren, die dick machen, wie Streit am Arbeitsplatz.

Für alle, die den Diätwahn satt haben, liefert das Buch gute Argumente gegen die sich ausbreitende Diskriminierung von Dicken. Es trägt zur Gewichtsreduktion bei, weil es Übergewichtige von Selbstvorwürfen befreit, die wieder neuen Stress erzeugen.



Achim Peters, Mythos Übergewicht, C. Bertelsmann Verlag
 

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