Gefährlich und unerreichbar

Dieser Vulkan spuckt jeden Tag pures Gold aus - im Wert von Tausenden Euro

Andrea Munkert

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30.4.2024, 09:16 Uhr
Seit den frühen 1970er-Jahren ist Mount Erebus aktiv: Hier sieht man den Vulkan von oben.

© IMAGO/IMAGO/Cover-Images Seit den frühen 1970er-Jahren ist Mount Erebus aktiv: Hier sieht man den Vulkan von oben.

Mount Erebus, tief in der südlichen Antarktis auf der Ross-Insel, hat viel mit anderen Vulkanen gemeinsam - er stößt wie andere Vulkane Gestein und Gase aus - anstatt glühend heißer Lava aber eine durchaus ansehnliche Menge Gold.

Wissenschaftler erklären im Magazin "IFL Science" nämlich, dass der höchste aktive Vulkan am südlichen Ende der Welt (3974 Meter, zirka so groß wie der Großglockner) tagtäglich eine nicht unerhebliche Menge Goldpartikel in die Luft spuckt. Es wird von 80 Gramm gesprochen. Umgerechnet sind das rund 5630 Euro. Der Schichtvulkan ist seit 1972 durchgängig aktiv. 2017 zählte eine Studie 138 Vulkane in diesem Teil der Erde.

Allerdings: Was die hochsensible Messtechnik erfasst, ist noch längst nicht von Menschenhand zu greifen. Schließlich handelt es sich um feinste Partikel, staubkorngroß vielleicht maximal. Und der Vulkan liegt nicht nur in äußerst menschenfeindlicher Umgebung, sondern ist auch sehr schwer erreichbar.

Woher wollen die Forschenden denn dann überhaupt wissen, dass der Vulkan Gold hinausschleudert wie eine Cash-Maschine? Laut Wissenschaftsmagazin "IFL Science" wurden winzigste Teile, nur 20 Mikrometer groß, in Entfernungen bis zu 1000 Kilometer gefunden – und diese Teilchen waren mit den Gaswolken durch die Antarktis transportiert worden, so die Forscher.

Bereits in den 1990ern konnten Forscher in der Luft Partikel mit einem Durchmesser von 0,1 bis 20 Mikrometern, also maximal 0,02 Millimeter, nachweisen, wie die Fachzeitschrift "New Scientist" im Jahr 1991 berichtete. Im umliegenden Eis sollen sie bis zu 60 Mikrometer große Goldpartikel gefunden haben. Die "New York Times" berichtete damals ebenfalls, dass man die Partikelchen nicht gewinnbringend einsammeln könne.

Unmenschliche Bedingungen, auch für trainierte Vulkanforscher: Der Mount Erebus. Es herrschen Temperaturen kälter als -50 Grad Celsius.

Unmenschliche Bedingungen, auch für trainierte Vulkanforscher: Der Mount Erebus. Es herrschen Temperaturen kälter als -50 Grad Celsius. © Chadden Hunter, via www.imago-im/imago images / Nature Picture Library

1841 entdeckte ihn Sir James Clark Ross, weil er und sein Team auf der Expedition Zeugen seines Ausbruchs geworden sein sollten, definierte er ihn als Vulkan. Seit einigen Jahrzehnten wird Mount Erebus wird von der Forschungsstation McMurdo Station, die 35 Kilometer entfernt ist, überwacht, weitere oder tiefere Forschung ist wegen des Zugangs nur schwer möglich.

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