Eisige Minusgrade: So hält sich unser Körper warm

5.1.2017, 06:00 Uhr
Wollmütze, Schal und Handschuhe sind unverzichtbar, um sich gegen die eisigen Temperaturen zu schützen. Unser Körper untersützt dies jedoch auch durch eigene Mechanismen.

© Fredrik von Erichsen (dpa) Wollmütze, Schal und Handschuhe sind unverzichtbar, um sich gegen die eisigen Temperaturen zu schützen. Unser Körper untersützt dies jedoch auch durch eigene Mechanismen.

Rodeln, Eislaufen oder eine wilde Schneeball-Schlacht. Man kann draußen eine Menge tolle Sachen machen, wenn es im Winter friert und schneit. Nach einiger Zeit im Freien fangen wir allerdings meist an zu frieren. Hände und Füße werden taub. Manchmal fängt der Körper heftig an zu zittern. Auf diese Weise versucht der Körper, sich warm zu halten.

Das funktioniert so: Zunächst zieht der Körper die Blutgefäße zusammen, und zwar erst an den Händen und Füßen. "Blut transportiert Wärme durch den Körper", erklärt der Arzt und Wissenschaftler Peter Reeh. "Allerdings verlieren wir über die Haut auch ständig Wärme. Ziehen sich die Blutgefäße zusammen, gelangt weniger aufgewärmtes Blut in Hände und Füße. Es geht also auch weniger Wärme verloren."

Der Nachteil: Weil die Durchblutung gebremst ist, fühlen sich Hände und Füße leicht taub an. Sie sehen außerdem oft ganz weiß aus, weil weniger Blut hindurchfließt.

Die Körpermitte wird hingegen weiterhin normal durchblutet. Mit dem warmen Blut hält der Körper dort seine Temperatur ständig auf ziemlich genau 37 Grad Celsius, selbst wenn es draußen friert.

"Das ist wichtig, weil in unserer Körpermitte die lebenswichtigen Organe sitzen, zum Beispiel das Herz, die Leber oder die Nieren", sagt Peter Reeh. "Und die brauchen diese Temperatur, um richtig arbeiten zu können."

Über das Zittern versucht der Körper, zusätzliche Wärme zu bilden. Es wird von den Muskeln ausgelöst. "Muskeln können Wärme erzeugen", erklärt Peter Reeh. "Allerdings nur dann, wenn sie in Bewegung sind." Also fangen sie bei Kälte kurzerhand an zu zittern. Sie heizen unserem Körper sozusagen ein. Wenn die Kaumuskeln um den Mund herum zittern, klappern wir mit den Zähnen.

Im Inneren unseres Körpers passiert noch mehr, wenn die Temperatur sinkt. Die Leber fängt an zu arbeiten. Sie wandelt Fett in andere Stoffe um. Dabei entsteht Wärme, die mit dem Blut durch den Körper strömt. Außerdem wird eine bestimmte Art von Fettzellen aktiv und beginnt ebenfalls, Wärme zu bilden.

Unser Körper strengt sich mächtig an uns bei den eisigen Temperaturen warm zu halten. Auch die kommenden Tage muss er wieder eine Höchstleistung erbringen, wenn das Thermometer in der Region -16 Grad anzeigt.

Doch irgendwann kommt der Körper nicht mehr gegen die Kälte an. Dann heißt es: Ab nach drinnen und eine heiße Tasse Tee oder Kakao genießen. Oder unseren "coolen" Tipps zum Wochenende folgen.

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