Ferkel totgeschlagen: Grausige Zustände im Schweinehochhaus

14.3.2018, 19:05 Uhr
Erschreckende Bilder aus dem Schweinehochhaus bei Maasdorf: Durch mehrere versteckte Kameras haben Tierrechtler neue Misstände aus dem Schweinezuchtbetrieb zu Tage gebracht.

© Deutsches Tierschutzbüro e.V. Erschreckende Bilder aus dem Schweinehochhaus bei Maasdorf: Durch mehrere versteckte Kameras haben Tierrechtler neue Misstände aus dem Schweinezuchtbetrieb zu Tage gebracht.

Ursprünglich 1970 als DDR-Prestigeobjekt erbaut, sorgt das Schweinehochhaus in Maasdorf bei Halle heute immer wieder für Furore:  Auf sechs Etagen werden hier etwa 500 Sauen gehalten, die jährlich Tausende Ferkel zur Welt bringen. Der Transport der Tiere erfolgt über Fahrstühle in die einzelnen Etagen, Auslauf gibt es keinen.

Von November 2017 bis Ende Januar 2018 hat das Deutsche Tierschutzbüro im Schweinehochhaus mehrfach versteckte Kameras installiert und damit über 500 Stunden Videomaterial erstellt. Die Aufnahmen zeigen auf erschreckende Weise den Alltag der Schweine und die Brutalität der Mitarbeiter gegenüber ihnen. Teilweise werden Schweine und Ferkel getreten, misshandelt und sogar totgeschlagen. "Die Aufnahmen zeigen massive Gesetzesverstöße, aus diesem Grund haben wir Strafanzeige gegen die Verantwortlichen gestellt", gibt Jan Pfeifer, der Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros an. So sollen alleine im Januar 15 Ferkel so lange auf den Boden geschlagen worden sein, bis sie starben

"Veterinäramt drückt seit Jahren beide Augen zu"

Schon 2016 stand das Schweinehochhaus wegen erheblichen Missständen in der Kritik: Damals hat das Deutsche Tierschutzbüro aufgedeckt, dass die Käfige der Schweine, die sogenannten Kastenstände, viel zu klein sind. Teilweise hatten die Tiere um ein Viertel weniger Platz, als ihnen dem Gesetz nach zusteht. Auch die hygienischen Zustände waren 2016 katastrophal, denn die Schweine  mussten zum Teil tagelang in ihrem eigenen Kot und Urin liegen. "Das zuständige Veterinäramt drückt seit Jahren beide Augen fest zu und greift nicht konsequent durch", kritisiert Pfeifer.

Die Tierrechtler fodern weiterhin, dass das Schweinehochhaus geschlossen wird. "Die Tierquälerei im Schweinehochhaus muss endlich ein Ende haben", so Peifer abschließend.

Das Deutsche Tierschutzbüro arbeitet mit der RTL-Sendung SternTV zusammen, wo am Mittwoch (22.15 Uhr) ein Beitrag ausgestrahlt wird. Dort werden aktuelle Bildaufnahmen gezeigt. 

Keine Kommentare