Flammeninferno: Mehrere Tote bei Waldbränden in Kalifornien

9.11.2018, 21:47 Uhr
Schlimme Szenen in Kalifornien: Die Feuerwehren kämpfen im Dauereinsatz gegen heftige Waldbrände im gesamten Bundesstaat.

© NEWS5/Pieknik Schlimme Szenen in Kalifornien: Die Feuerwehren kämpfen im Dauereinsatz gegen heftige Waldbrände im gesamten Bundesstaat.

Bei den schweren Waldbränden in Kalifornien sind bislang mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Sie seien tot in ihren ausgebrannten Fahrzeugen aufgefunden worden, teilte das Sheriff-Büro am Freitag in Butte County mit. Die Menschen hätten versucht, den Flammen zu entkommen. Wegen der schweren Brandverletzungen sei eine Identifikation noch nicht möglich.

Der Sender NBC berichtete, dass die Opfer in der Stadt Paradise gefunden worden seien. Alle 27.000 Einwohner waren zuvor aufgefordert worden, die Stadt zu verlassen. NBC-Reporter berichteten vor Ort, die Waldbrände hätten Paradise in ein Inferno verwandelt. Bilder zeigten dicke, schwarze Rauchwolken und brennende Gebäude.

Über Hunderttausend Menschen auf der Flucht

Katastrophenschutzleiter Mark Ghilarducci bezeichnete das Ausmaß der Zerstörung in Kalifornien durch die Brände als "herzzerreißend". 157.000 Menschen mussten demnach ihre Häuser verlassen.

Das Feuer war den Berichten zufolge binnen weniger Stunden auf eine Fläche von über 70 Quadratkilometer angewachsen. Es breite sich auch wegen des Windes weiter aus. Vor allem in der Kleinstadt Paradise habe das Feuer schwere Schäden angerichtet. "Es hat die Stadt zerstört", zitierte die Los Angeles Times einen Sprecher der örtlichen Feuerwehr. In der 27.000-Einwohner-Stadt seien mindestens 1.000 Bauten zerstört worden.

Das Feuer ist immer noch sehr aktiv

Vize-Gouverneur Gavin Newsom rief für den Bezirk Butte County den Notstand aus, um auf diese Weise schnell Hilfe zu mobilisieren. Das Feuer bewege sich sehr schnell von einem eher abgelegenen in besiedeltes Gebiet, sagte der zuständige Sheriff Kory Hones. Es sei noch immer "sehr aktiv". In mehreren Kirchen und großen Hallen fanden Menschen laut US-Medien Zuflucht.

"Das ist ein sehr gefährliches Feuer", schrieb Kaliforniens Feuerbehörde CalFire auf Twitter. Die Behörden forderten Menschen in mehreren Städten des Westküstenstaates auf, ihre Häuser zu verlassen. Auch die US-Schauspielerin Alyssa Milano musste nach eigenen Angaben ihr Haus verlassen. Sie sei samt Kindern und Hunden geflohen, wie sie auf Twitter schrieb.

Auch im Süden des Bundesstaates, im Bezirk Ventura County, seien Waldbrände ausgebrochen, schrieb die Los Angeles Times. Bei anhaltend sommerlichen Temperaturen und Trockenheit ist die Feuergefahr an der US-Westküste hoch. In diesem Sommer wüteten zahlreiche Großbrände, darunter auch in der Nähe des berühmten Yosemite-Nationalparks. Das bei Touristen beliebte Yosemite-Tal war wegen starker Rauchentwicklung für Besucher wochenlang gesperrt.

Der Artikel wurde um 21.47 Uhr aktualisiert.

Keine Kommentare