Flugzeugabsturz: Überlebende berichten

30.11.2016, 19:06 Uhr
Nur fünf Passagiere überlebten den Absturz in der Nähe der kolumbianischen Ortschaft La Unión.

© Raul Arboleda/afp Nur fünf Passagiere überlebten den Absturz in der Nähe der kolumbianischen Ortschaft La Unión.

Er habe im Hospital mit einer überlebenden Stewardess gesprochen. "Das wenige, was sie sagen konnte, war, dass die Lichter 40, 50 Sekunden vor dem Absturz zu flackern begannen und ausgingen", sagte Pérez. Die Luftfahrtbehörde hatte Treibstoffmangel als eine mögliche Ursache angegeben. Die beiden Flugschreiber konnten bereits geborgen werden und sollen genauen Aufschluss über die Ursache des Unglücks geben.

Das Flugzeug war rund 40 Kilometer vor Medellín, Hauptstadt von Antioquia, in 3000 Meter an einem Berg abgestürzt. Zuvor hatten die Piloten dem Tower technische Probleme gemeldet.

Die Mannschaft des brasilianischen Fußball-Clubs Chapecoense musste auf dem Weg zum Finalhinspiel um den Südamerika-Cup gegen Atlético Nacional aus Medellín zu einem Plan B greifen, weil die brasilianische Luftfahrtbehörde einen Direktflug von São Paulo nach Medellín verweigert hatte. Erst ging es per Flug nach Santa Cruz in Bolivien, von dort mit einem Charterflugzeug vom Typ Avro RJ85 der Gesellschaft Lamia Richtung Medellin.

Indizien für Treibstoffmangel

Experten wiesen darauf hin, dass die Reichweite des Flugzeugs nur knapp für diese Distanz reiche. Dass das Flugzeug nicht explodiert sei, könne ein Indiz für Treibstoffmangel sein.

Die drei Spieler des brasilianischen Fußballclubs, die den Flugzeugabsturz in Kolumbien überlebt haben, sind in einem sehr kritischen Zustand. Dem Ersatztorhüter Jackson Follmann musste das rechte Bein amputiert werden, auch das linke Bein ist schwer verletzt – es droht nach Medienberichten eine zweite Amputation. Mittelfeldspieler Hélio Zampier Neto erlitt Brüche und ein schweres Schädeltrauma. Der erste Gerettete, Abwehrspieler Alan Ruschel, erlitt Verletzungen an der Wirbelsäule und könnte durch den Unfall querschnittsgelähmt sein. Auch die weiteren Überlebenden – ein Journalist aus Brasilien sowie eine Stewardess und ein Pilot aus Bolivien – erlitten teils schwere Verletzungen. Bei dem Unglück starben 71 Menschen.

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