Für Schichtarbeiter: NRW will 24-Stunden-Kitas erlauben

3.7.2018, 17:24 Uhr
Wenn die Eltern berufstätig sind, ist die Kita oft der einzige Weg, die Kleinen versorgt zu wissen. Auch für Eltern mit wechselnden Arbeitszeiten will NRW jetzt Betreuungsmöglichkeiten gewährleisten.

© dpa Wenn die Eltern berufstätig sind, ist die Kita oft der einzige Weg, die Kleinen versorgt zu wissen. Auch für Eltern mit wechselnden Arbeitszeiten will NRW jetzt Betreuungsmöglichkeiten gewährleisten.

Ärzte, Busfahrer und Fotografen - sie haben alle eines gemeinsam: Als Eltern bereitet ihnen die Betreuung ihrer Kleinkinder aufgrund der beschränkten Kita-Öffnungszeiten Kopfzerbrechen. Mit wechselnden Arbeitszeiten oder im Schichtdienst haben sie außer privaten Babysitterdiensten oft keine Möglichkeit, ihre Kinder betreuen zu lassen. Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen plant deshalb für das Kita-Jahr 2020/2021 eine Reform des Kinderbildungsgesetzes. Neben einem überarbeiteten Finanzierungsplan ist dann nämlich auch die Ausweitung der Öffnungszeiten einiger Kitas auf 24 Stunden geplant.

Damit ist nicht gemeint, dass die Kinder dort für die Dauer des ganzen Tages untergebracht werden. Viel mehr richtet sich das Angebot an Eltern, die im Schichtdienst tätig sind und so die Versorgung ihrer Kinder einfacher gewährleisten könnten. Aus diesem Grund sind die erweiterten Öffnungszeiten vor allem für Kindertagesstätten in der Nähe von Universitätskliniken geplant. Die Betreuungsdauer soll sich aber zum Wohle der Kinder trotzdem auf maximal neun Stunden pro Tag beschränken.

Diskussionen auch in Franken 

Doch obwohl es für die schichtdienstleistenden Eltern eine unglaubliche Erleichterung wäre, stößt das Vorhaben der NRW-Landesregierung nicht nur auf Beifall. Viele Kritiker finden, dass Kinder nachts nach Hause gehören und die Unterbringung in der Kita auf Dauer nicht förderlich für das Wohl der Kleinen ist. Außerdem wird bemängelt, dass der jahrelange Kampf um familienfreundliche Arbeitszeiten und -verhältnisse mit den 24-Stunden-Kitas für nichtig erklärt wäre.

Auch in Franken gehen immer mehr Kindertagesstätten neue Wege. Das "Kinderhaus Bullerbü" in Nürnberg etwa hat auch während den Ferien geöffnet, Schließzeiten gibt es nicht - zusätzlich können Eltern ihre Kinder alle drei Monate auch einem Samstag abgeben. Auch eine Zirndorfer Kita stand in der Kritik, weil sie ihre Öffnungszeiten bis 21 Uhr ausdehnte. 

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