Handaufzucht zu teuer: Ferkeln werden Schädel eingeschlagen

18.7.2018, 11:43 Uhr
Handaufzucht zu teuer: Ferkeln werden Schädel eingeschlagen

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Die Tierschutzorganisation überführte Mitarbeiter eines Ferkelvermehrungsbetrieb in Brandenburg dabei, wie sie kleine Ferkel auf brutale Weise töten. Die Mitarbeiterinnen schieben in einem Video einen Wagen durch die Aufzuchtstation, in der die Muttertiere gehalten werden. Sie sammeln die Ferkel ein, begutachten sie einen Moment, holen dann weit mit ihnen aus – und schlagen ihre Schädel gewaltvoll auf den Boden oder an Kanten. Manche der kleinen Tiere sterben sofort – andere werden achtlos liegen gelassen, immer noch lebend, immer noch zuckend.

Viele Ferkel sterben neben ihren Müttern

Die Ferkel, die leben dürfen, werfen die Mitarbeiterinnen achtlos in Transportkörbe, die sie auf dem Wagen angebracht haben. Sie schieben das Gespann weiter, zur nächsten Box. Viele der sterbenden Kleintiere lassen sie direkt neben ihren Müttern liegen.

Der Grund für diese brutale Vorgehensweise sind im wahrsten Sinne des Wortes ein paar Euro. Denn die Handaufzucht der kleineren, etwas schwächeren Tiere, lohnt sich finanziell nicht. Das einzige Kriterium, das über Leben und Tod der Kleinen bestimmt, ist ihre Größe. Sie sind nicht etwa krank oder missgebildet. Ihre Aufzucht wäre schlicht aufwendiger und demnach teurer. Aufnahmen zeigen deutlich, wie die Ferkel eingesammelt, verglichen und schließlich aussortiert werden.

Bereits 2014 wurde diese brutale Praxis erstmals von ARIWA aufgedeckt und öffentlich angeprangert. Obwohl danach in einigen Bundesländern ein Verbot erlassen wurde, Ferkel zu erschlagen, hat sich laut der Tierschutzorganisation immer noch nichts verändert.

Laut der Bild erstattete ARIWA jetzt Strafanzeige, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) der Zeitung bestätigt haben soll. Die Agrargenossenschaft distanzierte sich von den Verstößen gegen das Tierwohl: "Wenn es Zuwiderhandlungen durch Mitarbeiter gab, bedauern wir das zutiefst. Eventuelle Verstöße werden geahndet."