Helmut Kohl - Kanzler der Einheit und des Ehrenworts

2.4.2015, 09:27 Uhr
Kein Kanzler regierte Deutschland so lange wie Helmut Kohl. 16 Jahre, von 1982 bis 1998, stand er an der Spitze der Bundesregierung. Während ihn viele als "Kanzler der Einheit" bewundern, überschattet die Schmiergeldaffäre am Ende seiner politischen Laufbahn sein Lebenswerk. Am 3. April feiert Kohl seinen 85. Geburtstag.
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Kein Kanzler regierte Deutschland so lange wie Helmut Kohl. 16 Jahre, von 1982 bis 1998, stand er an der Spitze der Bundesregierung. Während ihn viele als "Kanzler der Einheit" bewundern, überschattet die Schmiergeldaffäre am Ende seiner politischen Laufbahn sein Lebenswerk. Am 3. April feiert Kohl seinen 85. Geburtstag. © dpa

Die Schrecken des Zweiten Weltkriegs haben Helmut Kohl geprägt. 1945 liegt seine Heimatstadt Ludwigshafen in Trümmern, sein älterer Bruder Walter ist gefallen. Der  15-Jährige Sohn eines Finanzbeamten war in Berchtesgaden zum Flakhelfer ausgebildet worden, mit drei Kameraden ging   er von dort  zu Fuß durch das  zerstörte Deutschland  nach Hause.  Weil die Schule zerbombt war, begann Helmut Kohl  eine Landwirtschaftslehre, erst 1950 machte er  sein Abitur.
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Die Schrecken des Zweiten Weltkriegs haben Helmut Kohl geprägt. 1945 liegt seine Heimatstadt Ludwigshafen in Trümmern, sein älterer Bruder Walter ist gefallen. Der 15-Jährige Sohn eines Finanzbeamten war in Berchtesgaden zum Flakhelfer ausgebildet worden, mit drei Kameraden ging er von dort zu Fuß durch das zerstörte Deutschland nach Hause. Weil die Schule zerbombt war, begann Helmut Kohl eine Landwirtschaftslehre, erst 1950 machte er sein Abitur. © dpa

Kohls Elternhaus war katholisch-konservativ. Und so war es nur folgerichtig, dass der Schüler bereits 1946 in die CDU eintrat, ein Jahr später die Junge Union in Ludwigshafen mitbegründete.   Ab diesem Zeitpunkt bestimmte die Politik sein Leben. Kohls Vorbild ist Bundeskanzler Konrad Adenauer.  Mitglied im Landesvorstand und in der JU, Fraktionsvorsitzender im Stadtrat und im Landtag - Kohls Karriere verläuft rasant. Nebenbei studiert er noch, Thema seiner Dissertation ist selbstverständlich die Politik: "Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945".
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Kohls Elternhaus war katholisch-konservativ. Und so war es nur folgerichtig, dass der Schüler bereits 1946 in die CDU eintrat, ein Jahr später die Junge Union in Ludwigshafen mitbegründete. Ab diesem Zeitpunkt bestimmte die Politik sein Leben. Kohls Vorbild ist Bundeskanzler Konrad Adenauer. Mitglied im Landesvorstand und in der JU, Fraktionsvorsitzender im Stadtrat und im Landtag - Kohls Karriere verläuft rasant. Nebenbei studiert er noch, Thema seiner Dissertation ist selbstverständlich die Politik: "Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945". © Bundespresseamt

1969 wird Helmut Kohl  Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz und macht bald als Reformer von sich reden: Abschaffung der Bekenntnisschule, Gebietsreform, Gründung der Unis in  Trier und Kaiserslautern sind die wichtigsten Projekte. Gleichzeitig modernisiert er die CDU auch von innen,  führt sie auf den Weg von der Altherren-Honoratioren- zur Mitgliederpartei. Es gelingt ihm, kluge Köpfe wie den von der katholischen Soziallehre geprägten Heiner Geißler (5. v. links) oder auch Bernhard Vogel (1. v. links) an sich zu binden.
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1969 wird Helmut Kohl Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz und macht bald als Reformer von sich reden: Abschaffung der Bekenntnisschule, Gebietsreform, Gründung der Unis in Trier und Kaiserslautern sind die wichtigsten Projekte. Gleichzeitig modernisiert er die CDU auch von innen, führt sie auf den Weg von der Altherren-Honoratioren- zur Mitgliederpartei. Es gelingt ihm, kluge Köpfe wie den von der katholischen Soziallehre geprägten Heiner Geißler (5. v. links) oder auch Bernhard Vogel (1. v. links) an sich zu binden. © dpa

Konservativ und modern  ist das Kohlsche Familienleben: 1960 heiratet er seine Jugendliebe Hannelore. Beide haben ein traditionelles Rollenverständnis.  Sie kümmert sich um die beiden Söhne Peter (*1965) und Walter (*1963) und das Eigenheim, er macht Karriere.  Modern ist die Art, wie der aufstrebende Politiker  seine Familie einspannt. In  Zeitungen und Zeitschriften erscheinen regelmäßig Fotos aus dem scheinbar heilen Familienleben.
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Konservativ und modern ist das Kohlsche Familienleben: 1960 heiratet er seine Jugendliebe Hannelore. Beide haben ein traditionelles Rollenverständnis. Sie kümmert sich um die beiden Söhne Peter (*1965) und Walter (*1963) und das Eigenheim, er macht Karriere. Modern ist die Art, wie der aufstrebende Politiker seine Familie einspannt. In Zeitungen und Zeitschriften erscheinen regelmäßig Fotos aus dem scheinbar heilen Familienleben. © dpa

Auch in der Bundespolitik macht Helmut Kohl auf sich aufmerksam, 1971 unterliegt er im Kampf um den Parteivorsitz noch Reinhard Barzel,  1973 löst er ihn schließlich ab, 25 Jahre bleibt Kohl CDU-Chef. 1976 kandidiert der Pfälzer  als Kanzlerkandidat der Union. Die Wahl ist einer seiner größten Erfolge und eine seiner bittersten Niederlagen.  Zwar erreicht die Union mit 48,6 Prozent beinahe die absolute Mehrheit der Stimmen, doch die  von Helmut Schmidt geführte sozialliberale Koalition kann sich behaupten.
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Auch in der Bundespolitik macht Helmut Kohl auf sich aufmerksam, 1971 unterliegt er im Kampf um den Parteivorsitz noch Reinhard Barzel, 1973 löst er ihn schließlich ab, 25 Jahre bleibt Kohl CDU-Chef. 1976 kandidiert der Pfälzer als Kanzlerkandidat der Union. Die Wahl ist einer seiner größten Erfolge und eine seiner bittersten Niederlagen. Zwar erreicht die Union mit 48,6 Prozent beinahe die absolute Mehrheit der Stimmen, doch die von Helmut Schmidt geführte sozialliberale Koalition kann sich behaupten. © dpa

Die ersten Jahre in Bonn sind sehr hart für den CDU-Vorsitzenden. Die "Machtmaschine"   Franz-Josef Strauß hielt sich für den besseren Mann. "Ich war ein Weichei für Strauß", erinnerte  Kohl in einem  ARD-Fernsehporträt.  Nach der Bundestagswahl 1976 will der CSU-Chef den unterlegenen Kanzlerkandidaten Kohl nicht als neuen Fraktionschef der Union im Bundestag akzeptieren und kündigt der Schwesterpartei die Fraktionsgemeinschaft auf. Sein Plan scheitert nicht zuletzt am Widerstand in der CSU, doch vor der Bundestagswahl 1980 setzt  der  Bayer durch, dass er als Kanzlerkandidat der Union antreten darf.  Die Wahl endet in einem Debakel für die CDU/CSU, danach tritt Strauß nur noch als  grollender Münchener Löwe in Erscheinung, als bundespolitischer  Rivale hat er sich selbst erledigt.
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Die ersten Jahre in Bonn sind sehr hart für den CDU-Vorsitzenden. Die "Machtmaschine" Franz-Josef Strauß hielt sich für den besseren Mann. "Ich war ein Weichei für Strauß", erinnerte Kohl in einem ARD-Fernsehporträt. Nach der Bundestagswahl 1976 will der CSU-Chef den unterlegenen Kanzlerkandidaten Kohl nicht als neuen Fraktionschef der Union im Bundestag akzeptieren und kündigt der Schwesterpartei die Fraktionsgemeinschaft auf. Sein Plan scheitert nicht zuletzt am Widerstand in der CSU, doch vor der Bundestagswahl 1980 setzt der Bayer durch, dass er als Kanzlerkandidat der Union antreten darf. Die Wahl endet in einem Debakel für die CDU/CSU, danach tritt Strauß nur noch als grollender Münchener Löwe in Erscheinung, als bundespolitischer Rivale hat er sich selbst erledigt. © dpa

Helmut Kohl hingegen übernimmt die Macht in Bonn: 1982 wird der CDU-Vorsitzende von der neuen Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP zum sechsten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. In der geheimen Abstimmung im Bundestag über das konstruktive Misstrauensvotum zum Sturz von Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) erhielt Kohl sieben Stimmen mehr als die erforderliche absolute Mehrheit von 249 Abgeordneten.
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Helmut Kohl hingegen übernimmt die Macht in Bonn: 1982 wird der CDU-Vorsitzende von der neuen Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP zum sechsten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. In der geheimen Abstimmung im Bundestag über das konstruktive Misstrauensvotum zum Sturz von Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) erhielt Kohl sieben Stimmen mehr als die erforderliche absolute Mehrheit von 249 Abgeordneten. © dpa

Helmut Kohl ist am Ziel. Bundestagspräsident Richard Stücklen vereidigt ihn am 1. Oktober 1982  als  Bundeskanzler. Doch die angekündigte "geistig-moralische Wende" bleibt aus. Vor dem Untersuchungsausschuss zum Parteispenden-Skandal der sogenannten  Flickaffäre sagt Kohl die Unwahrheit. Der Kanzler habe einen "Blackout" gehabt, verteidigt ihn CDU-Generalssekretär Heiner Geißler.
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Helmut Kohl ist am Ziel. Bundestagspräsident Richard Stücklen vereidigt ihn am 1. Oktober 1982 als Bundeskanzler. Doch die angekündigte "geistig-moralische Wende" bleibt aus. Vor dem Untersuchungsausschuss zum Parteispenden-Skandal der sogenannten Flickaffäre sagt Kohl die Unwahrheit. Der Kanzler habe einen "Blackout" gehabt, verteidigt ihn CDU-Generalssekretär Heiner Geißler. © dpa

Kohls massiges Äußeres, der Dialekt und das nach außen getragene Image des Pfälzer Biedermanns machen den Kanzler zu einer bevorzugten Zielscheibe der Karikaturisten: Die Satirezeitung Titanic titelt fast jeden Monat mit "Birne", die  Fernsehserie "Hurra Deutschland!" karikiert  Kohl als  tölpelhaften Strickjackenträger, der zielsicher jedes Fettnäpfchen trifft und sein höchstes Glück im Lösen von Kreuzworträtseln findet. Der Spott der Intellektuellen schadet ihm nicht bei den breiten Wählerschichten: 1987 wird Kohl im Amt bestätigt.
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Kohls massiges Äußeres, der Dialekt und das nach außen getragene Image des Pfälzer Biedermanns machen den Kanzler zu einer bevorzugten Zielscheibe der Karikaturisten: Die Satirezeitung Titanic titelt fast jeden Monat mit "Birne", die Fernsehserie "Hurra Deutschland!" karikiert Kohl als tölpelhaften Strickjackenträger, der zielsicher jedes Fettnäpfchen trifft und sein höchstes Glück im Lösen von Kreuzworträtseln findet. Der Spott der Intellektuellen schadet ihm nicht bei den breiten Wählerschichten: 1987 wird Kohl im Amt bestätigt. © dpa

Außenpolitisch festigt Kohl die Bindung mit den westlichen Verbündeten, setzt den Nato-Doppelbeschluss durch, der die sogenannte Nachrüstung mit Mittelstreckenraketen vorsah. Besonders das Verhältnis zu Frankreich liegt ihm am Herzen. 1984 reichen sich der französische Präsident Francois Mitterrand und der deutsche Kanzler minutenlang die Hände über den Gräbern von Verdun, wo während des Ersten Weltkriegs Hunderttausende französische und deutsche Soldaten starben. Der amerikanische Präsident Ronald Reagan besucht 1985 die Bundesrepublik. Auf dem Soldatenfriedhof in Bitburg gedenken die beiden Regierungsschefs den Toten der beiden Weltkriege. Doch die Wiederholung der Geste von Verdun wird hart kritisiert, da sich dort auch Gräber von SS-Angehörigen befinden.
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Außenpolitisch festigt Kohl die Bindung mit den westlichen Verbündeten, setzt den Nato-Doppelbeschluss durch, der die sogenannte Nachrüstung mit Mittelstreckenraketen vorsah. Besonders das Verhältnis zu Frankreich liegt ihm am Herzen. 1984 reichen sich der französische Präsident Francois Mitterrand und der deutsche Kanzler minutenlang die Hände über den Gräbern von Verdun, wo während des Ersten Weltkriegs Hunderttausende französische und deutsche Soldaten starben. Der amerikanische Präsident Ronald Reagan besucht 1985 die Bundesrepublik. Auf dem Soldatenfriedhof in Bitburg gedenken die beiden Regierungsschefs den Toten der beiden Weltkriege. Doch die Wiederholung der Geste von Verdun wird hart kritisiert, da sich dort auch Gräber von SS-Angehörigen befinden. © dpa

1989 ist das entscheidende Jahr in der Kanzlerschaft Helmut Kohls.  Beim Parteitag im Juni gelingt es ihm, den  Putsch seiner CDU-internen Widersacher um Heiner Geißler, Lothar Späth und Rita Süßmuth abzuwehren. Kohl bleibt Vorsitzender und damit Kanzler. Noch wichtiger ist, was im zweiten deutschen Staat geschieht.
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1989 ist das entscheidende Jahr in der Kanzlerschaft Helmut Kohls. Beim Parteitag im Juni gelingt es ihm, den Putsch seiner CDU-internen Widersacher um Heiner Geißler, Lothar Späth und Rita Süßmuth abzuwehren. Kohl bleibt Vorsitzender und damit Kanzler. Noch wichtiger ist, was im zweiten deutschen Staat geschieht. © dpa

In der DDR erwächst offener  Protest gegen das SED-Regime. Die Ausreisewilligen  besetzen die bundesdeutschen Botschaften, im ganzen Land gehen die Menschen auf die Straße, am 9. November  fällt die Mauer.   Der als "Aussitzer" geschmähte Kohl zeigt sich in dieser Situation entschlossen.
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In der DDR erwächst offener Protest gegen das SED-Regime. Die Ausreisewilligen besetzen die bundesdeutschen Botschaften, im ganzen Land gehen die Menschen auf die Straße, am 9. November fällt die Mauer. Der als "Aussitzer" geschmähte Kohl zeigt sich in dieser Situation entschlossen. © dpa

Am 3. Oktober 1990 kommt es zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. In den elf Monaten zuvor hat Kohl die deutschen Möglichkeiten geschickt genutzt, in den später berühmten Kamingesprächen mit den Regierungschefs der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs die Vorbehalte vor einem erneuten unkalkulierbaren Machtblock im Zentrum Europas beruhigt.
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Am 3. Oktober 1990 kommt es zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. In den elf Monaten zuvor hat Kohl die deutschen Möglichkeiten geschickt genutzt, in den später berühmten Kamingesprächen mit den Regierungschefs der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs die Vorbehalte vor einem erneuten unkalkulierbaren Machtblock im Zentrum Europas beruhigt. © dpa

Die Ostdeutschen danken es dem "Kanzler der Einheit", wählen ihn 1994 mit überwältigender Mehrheit erneut ins Amt. Doch als die verheißenen "blühenden Landschaften"  ausbleiben, stattdessen die Industrie  in weiten Teilen der neuen Bundesländer zusammenbricht und viele Menschen keine neue Arbeit finden, wendet sich das Blatt.  Im Wahljahr 1998 hat sich die Mehrheit längst von Kohl abgewendet.
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Die Ostdeutschen danken es dem "Kanzler der Einheit", wählen ihn 1994 mit überwältigender Mehrheit erneut ins Amt. Doch als die verheißenen "blühenden Landschaften" ausbleiben, stattdessen die Industrie in weiten Teilen der neuen Bundesländer zusammenbricht und viele Menschen keine neue Arbeit finden, wendet sich das Blatt. Im Wahljahr 1998 hat sich die Mehrheit längst von Kohl abgewendet. © dpa

Auch im Westen sind nach 16 Jahren  viele Menschen des "ewigen Kanzlers" überdrüssig. Herausforderer Gerhard Schröder gewinnt die Wahl 1998.
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Auch im Westen sind nach 16 Jahren viele Menschen des "ewigen Kanzlers" überdrüssig. Herausforderer Gerhard Schröder gewinnt die Wahl 1998. © dpa

Helmut Kohl legt auch den CDU-Vorsitz nieder. Sein Nachfolger wird Wolfgang Schäuble, der ihm seit Jahrzehnten loyal zur Seite stand. Kohl wird Ehrenvorsitzender der Partei. Doch wenig später holt beide eine Spendenaffäre ein. Kohl verschweigt die Herkunft von rund zwei Millionen DM, beruft sich auf ein "Ehrenwort" gegenüber der Spender.  Im Strudel der Affäre stürzt auch Wolfgang Schäuble. Gewinner ist eine Frau...
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Helmut Kohl legt auch den CDU-Vorsitz nieder. Sein Nachfolger wird Wolfgang Schäuble, der ihm seit Jahrzehnten loyal zur Seite stand. Kohl wird Ehrenvorsitzender der Partei. Doch wenig später holt beide eine Spendenaffäre ein. Kohl verschweigt die Herkunft von rund zwei Millionen DM, beruft sich auf ein "Ehrenwort" gegenüber der Spender. Im Strudel der Affäre stürzt auch Wolfgang Schäuble. Gewinner ist eine Frau... © dpa

... Angela Merkel: In der Wendezeit stieß sie zum Demokratischen Aufbruch, trat später der CDU bei. Die talentierte junge Ostdeutsche fiel Helmut Kohl auf, der sie 1991 in sein Kabinett berief, zunächst als Frauen-, später als Umweltministerin. Nach der verlorenen Wahl 1998  wurde Merkel  CDU-Generalsekretärin.
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... Angela Merkel: In der Wendezeit stieß sie zum Demokratischen Aufbruch, trat später der CDU bei. Die talentierte junge Ostdeutsche fiel Helmut Kohl auf, der sie 1991 in sein Kabinett berief, zunächst als Frauen-, später als Umweltministerin. Nach der verlorenen Wahl 1998 wurde Merkel CDU-Generalsekretärin. © dpa

In dieser Rolle nutzte Angela Merkel die Spendenaffäre zur  Ablösung des Übervaters Helmut Kohl - und ging aus der Krise  als neue CDU-Vorsitzende hervor.  "Die Hand, die segnet, wird gebissen", wird  Kohl im Hinblick auf ehemalige Weggefährten zitiert.
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In dieser Rolle nutzte Angela Merkel die Spendenaffäre zur Ablösung des Übervaters Helmut Kohl - und ging aus der Krise als neue CDU-Vorsitzende hervor. "Die Hand, die segnet, wird gebissen", wird Kohl im Hinblick auf ehemalige Weggefährten zitiert. © dpa

In den vergangenen Jahren ist es still geworden um den ewigen Kanzler. Für Aufsehen sorgten mehr die Auseinandersetzungen mit seinen Kindern. Sohn Peter entzauberte in einem Buch das so sorgsam gepflegte Bild der heilen Kohl-Familie. Wenig später schreibt der Journalist Heribert Schwan, ein einstiger Vertrauter des Alt-Kanzlers, einen Bestseller über das Leben der 2001 verstorbenen Hannelore Kohl. Im Zentrum der Kritik steht Kohls zweite Frau, Maike Kohl-Richter. 31 Jahre jünger als er, pflegt sie den gebrechlichen Mann aufopferungsvoll. Doch viele seiner alten Weggefährten werfen ihr vor, dass sie ihre Stellung ausnutzt und den Altkanzler übermäßig abschottet.
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In den vergangenen Jahren ist es still geworden um den ewigen Kanzler. Für Aufsehen sorgten mehr die Auseinandersetzungen mit seinen Kindern. Sohn Peter entzauberte in einem Buch das so sorgsam gepflegte Bild der heilen Kohl-Familie. Wenig später schreibt der Journalist Heribert Schwan, ein einstiger Vertrauter des Alt-Kanzlers, einen Bestseller über das Leben der 2001 verstorbenen Hannelore Kohl. Im Zentrum der Kritik steht Kohls zweite Frau, Maike Kohl-Richter. 31 Jahre jünger als er, pflegt sie den gebrechlichen Mann aufopferungsvoll. Doch viele seiner alten Weggefährten werfen ihr vor, dass sie ihre Stellung ausnutzt und den Altkanzler übermäßig abschottet. © dpa

Die Eiszeit zwischen Helmut Kohl und der CDU ist beendet: 30 Jahre nach Kohls Kanzlerwahl und zehn Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag feiert die Unions-Fraktion das Jubiläum gemeinsam mit Helmut Kohl.
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Die Eiszeit zwischen Helmut Kohl und der CDU ist beendet: 30 Jahre nach Kohls Kanzlerwahl und zehn Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag feiert die Unions-Fraktion das Jubiläum gemeinsam mit Helmut Kohl. © dpa

2014 gerät Kohl wieder in den Blick der Öffentlichkeit. Nachdem er mit seinem Ghostwriter Heribert Schwan brach, nutzte dieser Aufzeichnungen von Gesprächen und veröffentlichte mit diesen sein Buch "Vermächtnis: Die Kohl-Protokolle". Dieses beinhaltete spitze Bemerkungen Kohls gegenüber anderen Politikern. So hätte Angela Merkel nicht richtig mit Messer und Gabel essen können. Der Altkanzler klagte daraufhin gegen die Verbreitung des Buches.
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2014 gerät Kohl wieder in den Blick der Öffentlichkeit. Nachdem er mit seinem Ghostwriter Heribert Schwan brach, nutzte dieser Aufzeichnungen von Gesprächen und veröffentlichte mit diesen sein Buch "Vermächtnis: Die Kohl-Protokolle". Dieses beinhaltete spitze Bemerkungen Kohls gegenüber anderen Politikern. So hätte Angela Merkel nicht richtig mit Messer und Gabel essen können. Der Altkanzler klagte daraufhin gegen die Verbreitung des Buches. © dpa

Der Altbundeskanzler stellte 2014 auf der Frankfurter Buchmesse seine Erinnerungen "Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung" zusammen mit seiner Frau Maike Kohl-Richter vor. Kohls Auftritt wurde von einem starken Medieninteresse begleitet.
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Der Altbundeskanzler stellte 2014 auf der Frankfurter Buchmesse seine Erinnerungen "Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung" zusammen mit seiner Frau Maike Kohl-Richter vor. Kohls Auftritt wurde von einem starken Medieninteresse begleitet. © dpa

Gute Nachrichten für Helmut Kohl: Im März 2015 darf der Altkanzler im Rechtsstreit gegen seinen Ex-Biographen auf einen weiteren Etappensieg hoffen. Das Landgericht Köln hatte in erster Instanz bereits entschieden, dass das Buch nicht weiter ausgeliefert werden darf. Nun deutet auch das Oberlandesgericht Köln an, dass die Verwendung von Zitaten nicht rechtmäßig sei. Mit einem Urteil wird am 5. Mai 2015 gerechnet.
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Gute Nachrichten für Helmut Kohl: Im März 2015 darf der Altkanzler im Rechtsstreit gegen seinen Ex-Biographen auf einen weiteren Etappensieg hoffen. Das Landgericht Köln hatte in erster Instanz bereits entschieden, dass das Buch nicht weiter ausgeliefert werden darf. Nun deutet auch das Oberlandesgericht Köln an, dass die Verwendung von Zitaten nicht rechtmäßig sei. Mit einem Urteil wird am 5. Mai 2015 gerechnet. © dpa