ICE brennt aus: 510 Fahrgäste mussten evakuiert werden

12.10.2018, 11:28 Uhr
In Rheinland-Pfalz ist ein Zugteil eines ICE in Brand geraten.

© Thomas Frey/dpa In Rheinland-Pfalz ist ein Zugteil eines ICE in Brand geraten.

Ein Feuer hat einen ICE auf der Bahn-Schnellstrecke Frankfurt-Köln schwer beschädigt, Menschen sind aber nach Angaben der Bahn nicht verletzt worden. Der Brand brach am Freitagmorgen in der Nähe von Dierdorf bei Montabaur in Rheinland-Pfalz am hinteren Teil des Zuges auf dem Weg von Köln nach München aus. Nach Angaben der Bahn war es erst zu einer Rauchentwicklung an zwei Wagen gekommen, dann hätten sich dort Flammen entwickelt. Ein Wagen sei komplett ausgebrannt und zerstört, teilte eine Sprecherin der Bundespolizei in Koblenz mit.

Verletzte gab es laut Bahn nicht. Die Brandursache war zunächst noch unklar. Die wichtige Schnellstrecke musste gesperrt werden, Fernzüge zwischen Köln und Frankfurt werden über die alte Rheinstrecke über Mainz und Koblenz umgeleitet und brauchen daher rund 80 Minuten länger - das wiederum macht sich auch im Süden der Republik mit Beeinträchtigungen im Bahnverkehr bemerkbar.

Rettungskräfte brachten nach Angaben der Bundespolizei 510 Menschen aus dem Zug. Sie kamen in ein nahe gelegenes Gemeindehaus, nach Angaben der Deutschen Bahn wurden sie mit Bussen dorthin gebracht. Die Zuggäste sollten zu dem Vorfall befragt werden. Wegen des Brandes wurde auch die nahe an der Bahntrasse gelegene und vielbefahrene Autobahn 3 zeitweise komplett gesperrt – wegen der Rauchentwicklung und weil die Feuerwehr von dort aus gegen die Flammen vorging.

Die Feuerwehrleute setzten reichlich Löschschaum ein. Im Verlauf des Vormittags wurde die Fahrtrichtung Köln auf der A3 wieder freigegeben, später nach und nach auch zwei von drei Fahrstreifen Richtung Frankfurt. Die Aufräum- und Reparaturarbeiten werden voraussichtlich den gesamten Freitag dauern. Wie lange die Schnellstrecke noch gesperrt bleibt, war nach Bahn-Angaben zunächst nicht absehbar.

Nach Freigabe der Einsatzkräfte würden sich Fachleute einen Überblick über die entstandenen Schäden an Gleisen, Oberleitung und Signaltechnik verschaffen. Hilfsloks und Kranzüge standen bereit. Pendler zwischen Köln und Frankfurt müssen nach aktuellen Angaben der Deutschen Bahn mit Zugausfällen und Verspätungen von bis zu 90 Minuten rechnen. 

Dieser Artikel wurde um 12.37 Uhr aktualisiert.

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